Ein Gorilla im Regenwald Gorillas gehören zur Familie der Primaten, zu der neben Orang-Utans und Schimpansen auch der Mensch zählt (Bild: flickr / weesam2010 (CC-BY-NC SA 2.0))
13. September 2016 - Lesezeit ca. 2 Minuten

Gorillas in Not

„Es ist wirklich schmerzlich, einen unserer engsten Cousins in Richtung Ausrottung gleiten zu sehen", sagte Inger Andersen Anfang September 2016 vor einem großen Publikum auf der amerikanischen Insel Hawaii. Mehr als 8.000 Vertreter aus 184 Ländern nahmen dort an der weltgrößten Naturschutzkonferenz teil. Inger Andersen ist Generaldirektorin der Weltnaturschutzorganisation IUCN, und was sie zu sagen hatte, ist eine Tragödie: Mit dem Östlichen Gorilla ist nun auch der größte Menschenaffe vom Aussterben bedroht. Damit stehen die afrikanischen Primaten gemeinsam mit ihren asiatischen Verwandten, den Orang-Utans, auf der höchsten Gefährdungsstufe der Roten Liste für bedrohte Arten.

Der Östliche Gorilla teilt sich in zwei Unterarten, und beide sind betroffen: Der Östliche Flachlandgorilla lebt ausschließlich im Osten der Demokratischen Republik Kongo; von ihm wurden 2015 nur noch 3.800 Tiere gezählt. Der Berggorilla bewohnt die Gebirgswälder im Ostkongo und im Nachbarland Uganda mit insgesamt 880 Tieren.

„Die Rote Liste zeigt, wie wir einige unserer engsten Verwandten ausrotten“, sagte Inger Andersen. Schuld seien vor allem die Jagd, der Verlust ihres Lebensraumes und die langen Bürgerkriege im Ostkongo. Durch sie ist die Anzahl der Östlichen Gorillas in den letzten 20 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen.

Was können wir tun?

Ein paar Tipps haben wir für euch zusammengetragen – auch aus traurigem Anlass: Im Juli 2016 hat die IUCN den Borneo-Orang-Utan ganz oben auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gesetzt. Der Sumatra-Orang-Utan stand dort schon.

Die Rote Liste umfasst derzeit 82.954 Tier- und Pflanzenarten – eingestuft von „nicht gefährdet“ bis „ausgestorben“. Vom Aussterben bedroht sind 23.928 Arten. Allerdings gebe es viel mehr Arten, als von der Roten Liste erfasst würden, sagte Henrique M. Pereira vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (Halle/Leipzig). Der Wissenschaftler fordert ein Frühwarnsystem für unsere Artenvielfalt.

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