Elefantenhandtuch-Baum Fotos: Links und Mitte: Carel Jongkind (Fauna & Flora Int.) / Rechts: P. Poilecot (Bild:  Links und Mitte: Carel Jongkind (Fauna & Flora Int.) / Rechts: P. Poilecot)
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Der Elefantenhandtuch-Baum oder auch "Diospyros sanza-minika"

An ihm scheuern sich die Elefanten, sein Holz ist robust und langlebig, und seine Rinde könnte der Entwicklung neuer Medikamente dienen: Der „Diospyros sanza-minika“ ist offensichtlich von großem Nutzen. Dennoch ist sein Holz international wenig begehrt. Der „Diospyros sanza-minika" gehört zwar zur Familie der Ebenholzgewächse, ist aber kein schwarzes Ebenholz – so nutzen es die Menschen und Tiere vor Ort, in Westafrika und seltener auch in Zentralafrika.

Äußere Erscheinung

Dieser beeindruckende Baum gehört mit seiner ausgewachsenen Höhe von 25 bis 40 Metern zur Mittelschicht des tropischen Regenwaldes. Und sein gerader Stamm braucht nicht viel Platz. Auf den ersten 20 Metern ist er meist astfrei, er braucht keine Brettwurzeln als Stützen und hat einen Umfang von zwei bis drei Metern. Seine Rinde ist dunkel, tief zerklüftet und sehr rau. Das macht sie bei den Elefanten als Rückenkratzer so beliebt – wo ein Elefant sich ordentlich geschuppt hat, sieht man deutlich helle Stellen. Und so hat sich dieser Ebenholzbaum den lustigen Beinamen „Elefantenhandtuch" (elephant towel) eingehandelt.
Doch nicht nur durch sein Aussehen macht dieser Baum Eindruck.

Auf die inneren Werte kommt es an

Sein hartes Holz ist sehr widerstandsfähig und wird daher von den Einheimischen trotz schwieriger Verarbeitung gern für Jagd- und Fischerei-Utensilien verwendet. Doch medizinisch gesehen ist der afrikanische Ebenholzbaum noch viel wertvoller. Die Einheimischen benutzen ihn gegen Krämpfe, Lähmung und Epilepsie. Wenn man die Blätter zermalmt, können sie als Schmerzmittel benutzt werden. Jedoch denken Forscher noch weiter: Seine Rinde soll Anti-Malaria-Eigenschaften haben und gibt so zukünftig Hoffnung auf die Entwicklung neuer Medikamente.

Die große Gefahr

Der langsam wachsende Baum trägt etwa drei Monate nach der Blüte seine Früchte – etwa im September/Oktober. Wie viele Pflanzen und Bäume, vermehrt er sich dadurch, dass Tiere seine Früchte fressen und sie dann wieder an anderen Orten ausscheiden.

Doch da der Regenwald immer weiter gerodet wird – und mit ihm der Diospyros sanza-minika – bekommt das Elefantenhandtuch, eine große medizinische Hoffnung, keine Chance zu blühen. So stirbt mit dem Regenwald auch seine große Artenvielfalt.

Datum: 26.3.2014, Autorin: Isabel Glassner

Letzte Aktualisierung: 18. Oktober 2022
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