Illustration verschiedener Lebensmittel und Blumen aus dem Regenwald. All diese Produkte kommen ursprünglich aus den Tropen. Foto: Abenteuer Regenwald
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Der Regenwald bei dir zu Hause

Seit vielen Hundert Jahren verwenden und genießen wir Früchte, Gewürze und viele andere Produkte, die ursprünglich aus dem Regenwald stammen. Die meisten von ihnen sind für uns so alltäglich, dass wir gar nicht darüber nachdenken, woher sie eigentlich kommen. Auch in jedem vierten Medikament finden sich heute Wirkstoffe von Pflanzen aus tropischen Regenwäldern. Gehe auf Entdeckungstour und finde Produkte aus deinem Alltag, deren Ursprung im Regenwald zu finden ist:

Früchte 

Bananen aus dem RegenwaldBananen wachsen im Tropengürtel, dem so genannten „Bananengürtel”. Foto: flickr/Ian Ransley (CC BY 2.0)

Bananen

Herkunft: Die Banane kommt vermutlich ursprünglich aus Südostasien. Von dort „reiste“ sie dann weiter nach Afrika und später nach Mittel- und Südamerika. Seit ca. 1900 gibt es Bananen auch in Europa zu kaufen.

Name: Ganz ist nicht geklärt, woher der Name Banane stammt. Die meisten Experten vermuten, dass er vom arabischen Wort „banān” („Fingerspitze”) kommt, da die Banane wie eine „Hand” wächst.

Arten: Es gibt etwa 70 Bananensorten.

Ananas an der PflanzeAnanas wachsen heute überall in den Tropen. Foto: flickr/Kew (CC BY-NC-SA 2.0)

Ananas

Herkunft: Die Ananas ist ursprünglich in Brasilien heimisch. Heute wird sie überall in den Tropen als Obstpflanze angebaut. Die Ananas gehört zu den Bromeliengewächsen.

Name: Das Wort Ananas kommt aus der Sprache der brasilianischen Ureinwohner Guaraní. Deren Wort „naná” bedeutet „Frucht”. Die Ananas hat sich nach der Entdeckung weltweit sehr schnell verbreitet, weil es noch nicht viele süße Speisen gab und so die süße Ananas sehr begehrt war.

Arten: Heute existieren weltweit über 100 verschiedene Ananassorten. Angebaut werden sie hauptsächlich in Thailand, Brasilien, den Philippinen, Indien, Indonesien, China und einigen Ländern Afrikas.

Genussmittel

Kakao

Kakaobohnen und Schokolade mit Schriftzug KakaoDie Kakaobohne wächst am Kakaobaum.

Herkunft: Als Kakao bezeichnen wir im allgemeinen die Samen des Kakaobaums, die sogenannten Kakaobohnen. Aus deren Pulver kann man Schokolade oder Trinkschokolade (Kakao) herstellen.
Die Schweizer sind Weltmeister im Schokokonsum, Deutschland Vizeweltmeister. Ursprünglich kommt der Kakaobaum aber aus Mittel- und Südamerika.

Name: Das Wort „Cacao” kommt ursprünglich von dem aztekischen Wort „xócoc” für „bitter”, denn reiner Kakao ohne Zucker schmeckt bitter, noch bitterer als dunkle Schokolade.

Arten: Es gibt sehr viele Kakaobaumsorten. Die Kakaosorten hat man in vier Grundtypen geordnet: Criollo, Trinitario, Nacional und Forastero. Kakao wird heute in tropischen Gebieten bis etwa 20 Grad nördlicher und südlicher Breite angebaut

Kaffee

Ein Becher Kaffee auf Kaffeebohnen mit Schriftzug KaffeeKaffeepflanzen wachsen zwischen den Wendekreisen in Höhen zwischen 300 und 1.200 Metern.

Herkunft: Der Ursprung des Kaffees führt nach Afrika, ins südwestliche Hochland Äthiopiens. Kaffeebohnen sind die Samen der Früchte der Kaffeepflanze, die geröstet und gemahlen werden. Heute ist Kaffee das beliebteste Getränk der Deutschen.

Name: Es gibt unterschiedliche Legenden über die Herkunft des Wortes „Kaffee”. Vermutlich kommt das Wort seiner Entdeckung nach aus der Region Kaffa in Äthiopien. Einer anderen Legende nach stammt das Wort aus dem arabischen „qahwa” was „Wein” bedeutet – oder eben „angenehmes Getränk”, denn Wein war den Muslimen verboten.

Arten: Es gibt etwa 124 Arten der Kaffeepflanze. Am weitesten verbreitet ist der Arabica-Kaffee.

Zimmerpflanzen

Orchideen

Blühende OrchideenOrchideen sind auf der ganzen Welt zuhause. Foto: flickr/orchidgalore (CC BY-NC-SA 2.0)

Herkunft: Orchideen gibt es in den verschiedensten Farben, Formen und Größen auf der ganzen Welt. Die bekannteste Orchidee – unglaublich, aber wahr – ist die Vanille. Bei uns auf der Fensterbank sind Orchideen der Gattung „Phalaenopsis” sehr beliebt, die ursprünglich aus den Tropenländern Asiens kommt.

Name: Der Name „Orchis“ kommt aus dem griechischen und bedeutet – ausgehend von der Form der Wurzelknollen – „Hoden”.

Arten: Es sind etwa 30.000 Orchideenarten bekannt.

Bromelien

Eine blühe Bromelie an einem Regenwald BaumBromelien leben auf anderen Pflanzen, ernähren sich aber selbstständig. © flickr/Amanda Richards (CC BY-NC-ND 2.0)

Herkunft: Bromelien kommen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo sie natürlich auch heute im Regenwald wachsen. Die meisten Bromelien sind Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), das heißt, sie wachsen auf Bäumen oder anderen Pflanzen.

Name: Benannt wurden Bromelien nach dem Botaniker Olaf Bromel.

Arten: Wir kennen heute bis zu 3.180 Arten, die bekannteste ist die Ananas. Viele Bromelien-Arten gibt es bei uns auch als Zierpflanzen zu kaufen. Diese sind immergrün, haben spiralig angeordnete Blätter und in der Mitte eine oder mehrere Blüten.

Weitere Pflanzen aus dem Regenwald sind zum Beispiel Mangroven, Farne und Fleischfressende Pflanzen.

Gewürze

Vanille

VanilleschotenVanille ist noch heute so kostbar, dass man sie „Königin der Gewürze“ nennt. Foto: flickr/jeevs (CC BY-NC-ND 2.0)

Herkunft: Die Vanille gehört zur Orchideen-Familie und stammt aus Mexiko und Mittelamerika. Angebaut wird sie heute vor allem auf den Inseln des Indischen Ozeans (z. B. Madagaskar und La Réunion).

Name: Er kommt aus den Spanischen: „Vainilla“ bedeutet „kleine Hülse“ oder „Schote“, denn das würzige Mark wird aus den länglichen Kapseln bzw. Schoten gewonnen.

Arten: Von den rund 110 Arten der Vanille-Pflanze besitzen etwa 15 Arten die Schoten, aus denen das Gewürz Vanille hergestellt wird.

Zimt

ZimtstangenZimtbäume werden vor allem auf Sri Lanka in Asien kultiviert. Foto: flickr/Sebastian Mary (CC BY-NC-ND 2.0)

Herkunft: Schon vor 5.000 Jahren soll man in China mit Zimt gewürzt haben. Den sog. „Ceylon-Zimt“ hat aber erst um 1498 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama aus Ceylon (heute Sri Lanka) nach Europa gebracht.

Name: Zimt wird aus dem lateinischen Wort „cinnamomum“ abgeleitet. In Frankreich aber sagt man „cannelle“, Röhrchen. Denn Zimt wird aus der getrockneten Rinde des Zimtbaumes gewonnen, die sich zusammenrollt.

Arten: Es gibt 2 Zimt-Sorten: Ceylon-Zimtbaum (oder Echter Zimtbaum) und den intensiveren Chinesischen Zimtbaum.

Ingwer

IngwerknolleIngwer nehmen wir zum Würzen, als Heilmittel und sogar als Getränk: Ginger Ale. © flickr/banger1977 (CC BY-NC-SA 2.0)

Herkunft: Vermutlich kommt die Ingwer-Pflanze ursprünglich von den Pazifischen Inseln. Heute wird sie aber in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut (Asien, Australien, Nigeria, Südamerika – sogar in Frankreich).

Name: Ingwer leitet sich aus dem Sanskrit-Wort „Sringavera“ ab, das bedeutet hornförmig, so wie der Wurzelstock, den wir als Gewürz kennen. Ingwer klingt in vielen Sprachen ähnlich: Gimgibre (Altfranzösisch), Gingibero (Althochdeutsch), Zingiberis (Griechisch), Inji (Tamilisch).

Arten: Die Familie der 50 bis 150 cm langen Ingwerpflanze hat rund 1300 Arten.

Ohne Regenwald hätten wir all diese Produkte nicht. Helft also mit, ihn zu schützen!

Datum: 28.4.2014

Letzte Aktualisierung: 28. September 2022
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