junger Orang-Utan im Regenwald von Sumatra Orang-Utans leben nur noch in den Regenwäldern auf den Inseln Sumatra (Indonesien) und Borneo (Indonesien / Malaysia) (Bild: Jay Ullal)
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Die Tiere im tropischen Regenwald

Die Regenwälder sind der Lebensraum für unzählige Tiere. Obwohl sie nur noch etwa 7,4 Prozent unserer gesamten Erde bedecken, sind hier gut die Hälfte aller Tierarten zu Hause. Wie viele es genau sind, weiß niemand, denn Millionen wurden nicht einmal entdeckt.

Wichtigste Fakten
  • Im Regenwald leben bekannte Tiere wie Gorillas, Schimpansen, Elefanten oder Jaguare – aber auch giftige Frösche, Schlangen oder Blattschneiderameisen
  • Die Vielfalt entsteht durch perfekte Lebensbedingungen in den Tropen
  • Durch die Abholzung der Regenwälder sind immer mehr Tierarten bedroht

Übersicht

Den größten Teil der Tiere im Regenwald machen allerdings nicht Affen, Elefanten oder Leoparden aus, sondern hauptsächlich Insekten wie Raupen, Ameisen und Käfer. Ein Wissenschaftler fand in Peru einmal 50 verschiedene Ameisenarten – auf einem einzigen Baum!

Perfekt getarntes Tier: Ein sogenanntes Wandelndes Blatt Sumatra-NashörnerSumatra-Nashorn-Mutter mit Baby (Bild: flickr/rhinosirf/CC BY 2.0)

In den tropischen Regenwäldern leben etliche Tiere, die sich offensichtlich merkwürdig benehmen: fliegende Schlangen, Spinnen, die Vögel fressen, Frösche, die ihr ganzes Leben in Baumkronen verbringen. Oder Fische, die Insekten mit einem Wasserstrahl „erschießen“. Viele der Tiere haben sich auch so gut an ihre Umgebung angepasst, dass man sie kaum sehen kann, da sie aussehen wie welkes Laub, ein Baumstamm oder ein grünes Blatt – siehe das Foto von einem Wandelnden Blatt rechts.

Warum gibt es so viele Tiere im Regenwald?

Die atemberaubende Artenvielfalt kommt hauptsächlich daher, dass die Nahrung nicht gerade üppig ist. Das ist verblüffend, denn im Regenwald vermutet man ja alles im Überfluss. Doch der permanente Regen spült die Nährstoffe schnell wieder weg. Deshalb können sie sich im Boden nicht anreichern. Alles, was herunterfällt (tote Blätter, Insekten) wird von den Pflanzen sofort wieder aufgenommen (mehr dazu erfährst du auch hier).
Um möglichst wenige Konkurrenten bei der Nahrungssuche zu haben, mussten sich viele Tiere im Laufe der Entwicklungsgeschichte immer mehr spezialisieren. Das heißt, es haben sich immer mehr Arten entwickelt, die zum Beispiel nur auf einem bestimmten Baum leben oder nur eine bestimmte Pflanze fressen. Diese Pflanze fressen dann nur sie. So haben sie sich eine Nische erobert, die für andere Tierarten uninteressant ist. Beispiele dafür findet ihr bei den Kolibris, beim Aguti, bei den Blattschneiderameisen und vielen anderen.

Durch die voranschreitende Abholzung des Regenwaldes verlieren jedoch immer mehr Tiere ihr Zuhause. Wird ihr Baum gefällt oder ihr Revier zerstört, haben sie keine Überlebenschance. Viele Tiere sterben auch durch illegalen Handel. So verenden jedes Jahr Tausende Affen, Papageien und Jaguare, weil jemand sie zum Beispiel als Haustier oder das Fell im Wohnzimmer haben möchte.
Aus all diesen Gründen sterben durchschnittlich unglaubliche 150 Tier- und Pflanzenarten pro Tag aus. Für immer.

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Letzte Aktualisierung: 6. Dezember 2022
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