Unser Spendenprojekt: Die Schule der Bäume
Im Küstenregenwald von Brasilien steht Ungewöhnliches auf dem Stundenplan: 30 Kinder lernen, von welchen Bäumen sich die Tiere ernähren: Faultiere und Ameisenbären, Affen und Gürteltiere, Vögel und Frösche. Warum? Weil schon so viel Urwald verlorenging und Bäume den Tieren zum Leben fehlen. Deshalb helfen die Kinder, neue Bäumchen zu pflanzen. Und wir helfen mit.
- Der Atlantische Küstenregenwald in Brasilien ist stark beschädigt
- Für Plantagen und Rinderweiden haben viele Tiere ihren Lebensraum verloren
- In der Schule der Fazenda Saúva lernen die Kinder, wie man neue Bäume aufzieht – und den Wald schützt
- So können bedrohte Arten wie Faultiere, Ameisenbären, Löwenäffchen, Jaguar und viele andere Tiere überleben
- Wir unterstützen die Kinder der Fazenda Saúva bei Ihrem Vorhaben
- Bereits 7 Euro reichen, um einen Baum zu pflanzen und ihn 3 Jahre zu betreuen
„Wer will mit uns heute Tukane pflanzen?“, fragt Bianca in die Runde. Alle Arme fliegen hoch, und schon stürmen die Kinder nach draußen. Sie wissen natürlich, dass ihre Lehrerin keine Vögel einpflanzen will. Tukane pflanzen heißt: Wir füllen Töpfchen aus Bambus mit Erde und vergraben Papayakerne. Später werden sie als junge Bäumchen ausgepflanzt. „Papayas fressen Tukane und Papageien gern“, weiß die zehnjährige Daniele. „Und die Blätter der Ameisenbäume sind die Lieblingsspeise der Faultiere!“ ergänzt ihr Bruder Daniel, er ist elf.
Die Geschwister kommen gern in diese etwas andere Schule von Bianca und ihrem Mann Hebert, um dort viel über den Regenwald und seine Bewohner in ihrer Heimat zu lernen.
Die Baum-Schule auf der Blattschneiderameisen-Farm
So haben Bianca Kühnert und Hebert Silva Santos ihr Grundstück getauft: Fazenda Saúva heißt es in der brasilianischen Landessprache. „Weil eine einzelne Blattschneiderameise nur mit anderen zusammen etwas „Großes“ bewegen kann“, sagt Bianca.
Und um ein großes gemeinsames Ziel geht es bei diesem Projekt: Auf gerodeten Flächen soll ein neuer Regenwald heranwachsen mit Fruchtbäumen, von denen sich viele Tiere und auch Menschen ernähren können.
„Als wir Anfang 2017 das Land gekauft haben, gab es dort neben Urwald auch Kakao-Plantagen und ehemalige Viehweiden“, erzählt Bianca. Sie ist in Bamberg aufgewachsen, Hebert kommt aus der Stadt San Salvador an der Nordostküste Brasiliens. Er hat erlebt, wie der Atlantische Küstenregenwald seiner Heimat immer mehr zerstückelt und zerstört wurde, hauptsächlich für Plantagen.
Welche Bäume brauchen wir für den Wald der Tiere?
Diese Frage steht am Anfang der Pflanzaktion. Bianca hat ein Plakat entworfen mit heimischen Tieren: Kragenfaultier und Ameisenbär sind dort zu sehen, ein Gürteltier und der Tukan, Jaguar, Wasserschwein, Leguan und Frosch. Und es gibt natürlich noch viele andere Arten, die im Küstenregenwald zu Hause sind: Löwenäffchen, Brüllaffen und Vögel in allen Farben. Sie alle brauchen den Wald zum Leben – mit vielen verschiedenen Bäumen, von denen sie sich ernähren können.
In Büchern und im Internet werden die Kinder fündig: Papageien und Tukane mögen gleich mehrere Früchte: Guave, Baumstammkirsche, Papaya, Cashewkerne, Paranüsse, Bananen. Die fressen auch Büscheläffchen und Fledermäuse. Für viele Baumarten und Früchte gibt es gar kein deutsches Wort, weil sie nur in Brasilien oder Südamerika wachsen.
Welche Tiere leben hier?
Und so soll der Wald wieder wachsen
- Die Kinder bilden Teams. Ein Helfer-Team stellt Töpfchen aus Bambusrohr her, ein anderes bepflanzt die Töpfchen mit Samen. Ein drittes Team ist fürs Bewässern in der Baumschule zuständig, und eins führt die Listen über die Baumarten, die nach 3 bis 5 Monaten ausgepflanzt werden.
- In der Zwischenzeit wird der Boden für die jungen Urwaldbäume vorbereitet. Dafür werden etwa fünf Männer aus dem Dorf einen Monat lang arbeiten. Sie düngen den durch Plantagen und Weideflächen ausgezehrten Boden mit gehäckselten Pflanzen, die sich dort ausgebreitet hatten, zusätzlich werden auch Düngerpflanzen angebaut.
- Die junge Bäume werden noch drei weitere Jahre durch zwei Helfer gepflegt und betreut.
Die Kosten der Aufforstung: 7 Euro pro Baum
„Wir wollen mit einer Fläche von etwa 100 mal 100 Metern beginnen“, sagt Bianca Kühnert. „Dafür brauchen wir bis zu 1.000 Bäume. Die Kosten wären rund 7 Euro pro Baum – sie beinhalten den Kauf, die Aufzucht, das Auspflanzen und die Pflege der Bäume für drei Jahre. Samen werden zwar überwiegend im Wald gesammelt, doch manche Setzlinge müssen wir auch kaufen, um eine gute Mischung von Baumarten zu pflanzen.“
Weitere Geschichten von den Kindern der Baumschule
könnt ihr hier in regelmäßigen Abständen lesen. Ihr erfahrt alles über Fortschritte beim Spendenprojekt, über das Leben der Kinder und ihren Alltag, über den Regenwald und seine Tiere. Und was die Kinder in der Schule der Fazenda Saúva noch so alles lernen...
Spenden für das Projekt Fazenda Saúva
Wenn du oder ihr für die Arbeit der Schule der Bäume in Brasilien spenden wollt, können eure Eltern oder Lehrer dies direkt und sicher auf unserer Spendenseite tun. Eure Spenden gehen an uns als gemeinnützigen Verein in Deutschland. Die Sopende ist somit steuerlich absetzbar.
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