Fleisch? Nein danke! Tierwohl: Unbedingt!
„Weniger Fleisch, mehr Future.“ Diese vier Wörter sagen eigentlich alles. Sie stehen über den Ergebnisssen einer Umfrage bei jungen Menschen zu ihrem Fleischkonsum und zur Tierhaltung. Und sie zeigen, dass Jugendliche ganz genau wissen, was sich in unserer Ernährung ändern muss – für eine lebenswerte Zukunft.
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- Wie wird unser Fleisch hergestellt?
- Wie viele junge Menschen essen kein Fleisch (mehr)?
- Was wünschen sich die Jugendlichen von der Politik?
Die Jugend-Umfrage wurde für den diesjährigen Fleischatlas 2021 gemacht, ein Gemeinschaftswerk von Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Le Monde Diplomatique.
Die Autoren und Autorinnen haben 1.227 junge Deutsche im Alter von 15 bis 29 Jahren befragt, online im Oktober 2020.
Einige der Antworten haben uns überrascht.
Fleisch und Wurst: Nein danke!
Das sagten insgesamt 10,4 Prozent aller Befragten und gaben an, sich vegetarisch zu ernähren. Bei den Jugendlichen (15-bis 19-Jährige) sind es sogar 18,6 Prozent.
Zu den Veganer*innen zählen sich 2,3 Prozent zwischen 15 und 29 Jahren.
Damit verzichten insgesamt doppelt so viele junge Menschen auf Fleisch und Wurst wie die Gesamtbevölkerung in Deutschland. Die meisten von ihnen sind junge Mädchen und Frauen (70 Prozent).
Und ein Viertel aller Befragten essen nur manchmal Fleisch, vor allem in Gemeinschaft. Und dann solches, von dem sie wissen, wo es herkommt.
Bei Fleisch und Milch liegt Deutschland vorn
In Deutschland ist die Haltung von Nutztieren eine der wichtigsten Einnahmequellen in der Landwirtschaft. Bei der Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern gehören die deutschen Tiermastbetriebe zur Spitze in der Europäischen Union: Mit Schweinefleisch und Milch belegen sie Platz 1, mit Rindfleisch und Eiern Platz 2 (nach Frankreich), mit Geflügelfleisch Platz 3 (nach Polen und Frankreich). Dabei wachsen die großen Betriebe mit immer mehr Tieren noch weiter, die kleineren verschwinden.
„Tiere müssen artgerechter gehalten werden...
... auch wenn das Fleisch etwas teurer ist.“
Das sagten fast alle jungen Menschen, die befragt wurden. Sogar gut 80 Prozent derjenigen, die Fleisch essen, lehnen die jetzige Tierhaltung ab. Dasselbe gilt für die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie.
Klimaschutz und Tierschutzlabel: der Staat soll handeln
„Ich fände es gut, wenn klimafreundliche Lebensmittel klarer gekennzeichnet wären.“ Das sagen mehr als 80 Prozent der Befragten. Und noch mehr wollen ein verpflichtendes Tierschutzlabel.
Das bedeutet: Junge Menschen wollen, dass auch der Staat dafür sorgt, dass unsere Nahrung nachhaltig hergestellt wird. Außerdem soll die Regierung strengere Tierschutzgesetze verabschieden. Sie wünschen sich mehr Informationen dazu auf der Verpackung von Lebensmitteln. Damit Verbraucher*innen erkennen, wie zum Beispiel die Tiere gehalten wurden.
In Deutschland werden mehr als 2 Millionen Tiere geschlachtet – pro Tag!
Die weitaus meisten davon sind Hühner (1,7 Millionen), dann kommen Schweine (151.000) und Puten (94.000).
Auch die Schlachtbetriebe werden immer größer: Nur 3 Firmen haben zusammen einen Marktanteil von 57,1 Prozent. In der Kritik stehen die Großkonzerne wegen ihrer niedrigen Löhne und der oft unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Leiharbeiter.
Die Umfrage zeigt, dass es jungen Menschen nicht so sehr um den Geschmack geht, ob sie Fleisch essen oder nicht. Sondern um die Art, wie unsere Nahrungsmittel hergestellt und vor allem, wie die Tiere gehalten werden. Es ist also eher eine politische Einstellung. Wer wenig oder gar kein Fleisch isst, engagiert sich zum Beispiel für Naturschutz, Klimaschutz und Tierschutz.
Und so trägt auch die Fridays-for-Future-Bewegung dazu bei, dass sich immer mehr junge Menschen bewusst ernähren und auf Wurst und Fleisch verzichten.
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#vegan
Mir schmeckt Fleisch nicht
Katharina(10)