Der Tag der Erde – erinnert uns an unseren Rohstoff-Verbrauch
Palmöl, Soja, Kakao, Kaffee, Holz, Papier – diese Produkte sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Aber wissen wir auch, wie viel Wald für ihre Herstellung abgeholzt wird? Die Antwort gibt uns jetzt ein Forscherteam aus Japan: Jede*r Deutsche „verbraucht“ (rein rechnerisch) etwa zweieinhalb Bäume im Jahr. Vor allem Bäume aus den tropischen Regenwäldern.
- Warum gibt es den Tag der Erde?
- Seit wann gibt es diesen Tag?
- Wie heißt das Motto 2021?
- Woher kommen die Rohstoffe für unsere Alltagsprodukte?
Alle, die unsere Seite kennen, wissen es natürlich: Palmöl steckt in Keksen, Tiefkühlpizza und Waschmitteln, Soja im Turbo-Futter von Schweinen und Hühnern, Holz aus Brasilien in unserem Papier. Es ist also kein Geheimnis, dass wir täglich Rohstoffe aus Regenwaldländern verbrauchen. Und dass für ihren Anbau Urwaldriesen fallen.
Mehr als 2 Bäume pro Person
Forscher aus Kyoto in Japan haben untersucht, für welche Produkte in welchem Land Wald vernichtet wird. Und wohin sie dann geliefert werden. Dafür haben sie 15 Jahre lang (zwischen 2001 und 2015) weltweit die Abholzungen ermittelt und die Handelswege der Produkte beobachtet.
Die Forscher wollten wissen, wie viel Waldfläche jeder Verbraucherin rein rechnerisch für den Konsum vernichtet.
Das Ergbnis ihrer Studie: In den Industrieländern der G7-Gruppe ist jeder Mensch für den Verlust von durchschnittlich etwa vier Bäumen im Jahr verantwortlich. Und die meisten dieser Bäume standen in den tropischen Regenwäldern. Zu den G7-Ländern gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanana, Großbritannien und die USA.
Die genaueren Zahlen: Die USA kommen auf fünf Bäume pro Kopf. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan sind es jeweils etwa die Hälfte davon, also zweieinhalb Bäume.
Woher kommt unser Kakao, Soja, Palmöl oder Holz?
In Deutschland sorgt vor allem unser hoher Verbrauch an Kakao für die Waldrodung in Westafrika (Elfenbeinküste und Ghana).
Soja, Palmöl und Holz exportieren die G7-Länder und auch China vor allem aus Brasilien, Madagaskar und Indonesien.
Die Forscher wollen mit ihrer Studie einen Beitrag zum Schutz der tropischen Regenwälder leisten. Denn sie seien wegen ihrer Artenvielfalt und ihrer Bedeutung für das Klima unserer Erde extrem wichtig.
Besonders der große Fleischverzehr in den Industrieländern vernichtet Regenwälder und andere artenreiche Natur. Denn Soja-Anbau und Rinderzucht nehmen vor allem in Südamerika große Flächen ein.
Weniger Fleisch bedeutet also mehr Regenwald. Auch daran soll der Tag der Erde erinnern.
Der Tag der Erde
wird jedes Jahr am 22. April begangen. Mehr als 175 Länder machen mit. Sie wollen darauf hinweisen, wie wertvoll die Schätze der Natur sind, und dass wir achtsam nutzen sollten.
Zum ersten Mal fand der „Earth day“ am 22. April 1970 in den USA statt. Seit 1990 wird dieser weltliche Feiertag am 22. April international begangen.
In jedem Jahr gibt es ein besonderes Motto.
2021 heißt es: „Restore our earth" („Stellt unsere Erde wieder her").
Die deutsche Earth Day Organisation (www.earthday.de) betont das diesjährige Motto noch genauer:
„Jeder Bissen zählt. Schütze was du isst – schütze unsere Erde.“ Sie richtet sich damit an uns alle: Verbraucher, Lebensmittelhandel, Landwirtschaft, Fischerei, Lebensmittelproduktion, und die Lieferketten. Wir alle sind gefragt, die Ressourcen der Erde zu schonen.
Quellen: Fachmagazin Nature, Spiegel, www.earthday.de
Und das könnt ihr zum Tag der Erde beitragen – und an jedem anderen Tag
Ausführliche Infos findet ihr dazu auf unseren Seiten:
- Esst möglichst wenig Fleisch – am liebsten Bio und aus der Region
- Kocht zu Hause lieber selbst. Fertigprodukte aus dem Supermarkt enhalten oft Palmöl
- Schokolade aus fairem Handel kommt den Kakaobauern zugute
- Nehmt Recycling-Papier – wofür auch immer ihr Papier benutzt
- Nutzt euer Smartphone so lange wie möglich – es enthält wervolle Rohstoffe aus den Regenwäldern
- Und hier sind unsere Alltags-Tipps – übersichtlich zusammengestellt
- Was hat meine Bratwurst mit dem Regenwald zu tun?
- Was hat mein Handy mit dem Regenwald zu tun?
- Was hat mein Papier mit dem Regenwald zu tun?
- Palmöl: Wie das billige Pflanzenfett den Regenwald zerstört
- Aluminium – allgegenwärtig, dreckig und energieintensiv
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