„Mir sind die Frösche ins Herz gesprungen!“
Jedes Kind kennt Willi Weitzel. Mit seiner Sendung „Willi wills wissen“ erstaunte er jahrelang sein Publikum. Aber es gibt etwas, was selbst diesen erfahrenen Reporter überraschen konnte: das magische Konzert der Frösche im Regenwald. Das hat er bei den Dreharbeiten zu seinem neuen Kinofilm Willi und die Wunderkröte erlebt.
- Willi Weitzel über die Dreharbeiten
- Über bedrohte Frösche
- Über Kinder, die die Welt verändern können
- Über magische Dschungelnächte
- Über Abenteuer Regenwald
Wie entstand die Idee zu diesem Film?
Der Produzent kam auf mich zu und sagte: Wir würden gern einen Abenteuer-Film fürs Kino machen über Frösche und Kröten – mit dir.
Ich habe mich geehrt gefühlt, aber zuerst etwas zweifelnd reagiert: Ein Film über Amphibien? Die meisten Menschen mögen die doch nicht. Sie meinen, das sind eklige schleimige Tiere.
Aber dann haben Sie zugesagt...
Genau. Diesen Gedanken habe ich dann auch mit in den Film eingebaut: Ihr mögt sie vielleicht nicht. Aber lasst den Fröschen doch mal eine Chance, euer Herz zu erobern. So ging es mir ja auch. Ich habe mich mit ihnen beschäftigt und viel gelernt über Amphibien. Wie wichtig sie für uns sind. Und dass sie im gesamten Ökosystem der Erde eine unglaublich große Rolle spielen.
Sie wollen mit diesem Film den Fröschen eine Stimme geben?
Ja. Die ursprüngliche Anregung kam von der Organisation Frogs & Friends. Sie sagen: Wir haben so spannende Tiere in unseren Zoos. Aber die Leute gehen vorbei, weil sie Löwen toll finden, Giraffen und Elefanten. Keiner hat ein Auge für Frösche und Kröten.
Ich bin überzeugt: Kinder, die diesen Film gesehen haben, werden sich immer, wenn sie einen Frosch oder eine Kröte sehen, daran erinnern, dass es wertvolle Tiere sind.
Und trotzdem sind Amphibien weltweit bedroht. Darum geht es ja in dem Film.
Richtig. Wir beginnen mit dem, was die Kinder kennen: mit dem Froschteich im Dorf. Den will Bürgermeister Huber zerstören und vernichtet damit den Lebensraum der Tiere.
Genau das ist auch in Bolivien passiert: Nach Ende unserer Dreharbeiten wurde der Regenwald zerstört. Dort hatten wir den Maki-Frosch ausgesetzt, der im Film 'mitspielt'. Der Waldbesitzer hat alles abgeholzt für größere Rinderweiden. Ich finde das sehr bedrückend.
Die meisten Tiere sind bedroht, weil ihre Lebensräume zerstört werden.
Gerade für die Amphibien ist das ein großes Problem. Ein Jaguar kann vielleicht noch irgendwie wegkommen. Aber Frösche und Kröten sind nicht so flexibel. Sie sind auf ihren Standort angewiesen. Und wir auf die Frösche. Denn sie sind ja auch unsere Beschützer. Sie fressen zum Beispiel die Mücken weg, die tropische Krankheiten wie Malaria übertragen.
Aber es gibt Hoffnung...
Das Thema ist ernst. Aber am Ende des Films haben wir eine schöne Botschaft: Wir können etwas tun, wenn wir nur wollen. Ich finde es wichtig, dass wir diesen Gedanken unseren Kindern mitgeben. Dass wir nicht deprimiert dasitzen und sagen: Es hat sowieso keinen Zweck. Wenn wir 100 Bäume im Regenwald pflanzen, werden 200 gefällt. Das ist nicht die Sichtweise, die Kinder verdienen. Kinder verdienen den Gedanken: Wir schaffen das!
Um gemeinsames Handeln geht es ja auch in Ihrem Film.
Ja. Für mich ist der Film ein schöner Fingerzeig, dass viele Kinder mit ihrem Zusammenhalt tatsächlich die Welt verändern können – vielleicht auch mit der Anleitung von Erwachsenen. Und die dürfen sich gern von den Kindern etwas abschauen. So wie Bürgermeister Huber am Ende des Films.
Was wünschen Sie sich für die junge Generation?
Ich finde, dass sich die Kinder nicht von griesgrämigen und pessimistischen Erwachsenen anstecken lassen sollten. Kinder müssen heiter im Herzen sein – nur dann kommen gute Ideen. Und die brauchen wir unbedingt. Kinder sind ja irgendwann die Forscher. Sie sind die Erwachsenen der Zukunft, die etwas bewegen. Sie müssen einfach locker bleiben, Möglichkeiten sehen, um unsere Welt positiv zu gestalten. Kinder sollen Wunder sehen.
Wie ist es für Sie, im Regenwald zu sein?
Ich fühle eine gewisse Andacht. Wenn man zu Fuß geht, ist man sofort mittendrin, wird sozusagen verschluckt. Und ich stelle mir vor, dass so ein Erlebnis nicht selbstverständlich ist. Das ist Regenwald! Ich sehe die Baumriesen und denke: Bin ich jetzt bei den Letzten ihrer Art?
Ich wollte unbedingt eine Nacht im Regenwald verbringen. Am Tage ist am Boden wenig los. Aber wenn der Abend kommt, dann entfaltet sich eine unglaubliche Magie. Die Blattschneiderameisen werden aktiver, die Brüllaffen begrüßen den Sonnenuntergang – dieses typische Rufen, das ist Gänsehaut pur.
Bis weit nach Mitternacht bin ich durch Bäche gegangen und habe eine Vielfalt entdeckt, die man am Tag überhaupt nicht sieht:
Spinnen sitzen auf Felsen und warten, dass kleine Fische vorbeikommen, um sie zu fangen. Die unglaubliche Begegnung mit einer Jesus-Christus-Echse, die übers Wasser lief. Schlangen, die ich noch nie gesehen hatte. Und dann der unglaubliche Chor der Frösche: Er gehört zu dem Schönsten, was ich je gehört habe.
Willi Weitzel über Abenteuer Regenwald:
Der Name eurer Internetseite ist Musik in meinen Ohren, da steckt so viel „Abenteuer“ und „Regenwald“ drin – und schon klopft mein Abenteurer-Herz ganz wild!
Ich bin schon oft über eure schönen Seiten gesurft, wenn ich Fakten über Tiere oder Zusammenhänge über den Regenwald recherchiert habe, auch bei der Vorbereitung für meinen Kinofilm „Willi und die Wunderkröte“.
Über dieses tolle Kompliment freuen wir uns natürlich sehr – und bedanken uns bei Willi Weitzel für seine Antworten.
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