Brenndende Regenwaldpflanzen
Brandrodung auf Sumatra in Indonesien für Palmölplantagen Bild: Feri Irawan

Spielt das Nutzen von Palmöl eine große Rolle beim Klimawandel?

Ja, auf jeden Fall. Denn für Palmölplantagen werden nach wie vor Regenwälder gerodet und abgebrannt. Nicht umsonst werden sie als die grünen Lungen unseres Planeten bezeichnet. Wenn sie verschwinden, fallen die Bäume als Kohlenstoffspeicher weg und der lebenswichtige Wasserkreislauf wird gestört.

Brandrodung verstärkt die Erderwärmung

Die Regen- und Torfwälder, die für die Anlage von Ölpalmplantagen gerodet und trockengelegt werden, speichern gigantische Mengen Kohlenstoff, der durch die Entwaldung als Kohlendioxid in die Atmosphäre entweicht. Indonesien ist der größte Palmöl-Exporteur der Welt – und für den Anbau der Ölpalmen werden immer noch Regenwälder vernichtet. Deshalb gehört das Land zu den größten CO2-Verursachern der Erde. Dazu trägt auch Brandrodung ein großen Teil bei. Sie ist in Indonesien verboten und somit illegal. Weil den Firmen das aber selten nachgewiesen werden kann, betreiben sie dieses Geschäft oft unbehelligt weiter. Denn Brandrodung ist viel billiger als das Abholzen mit Maschinen.

 

Der Wasserkreislauf wird gestört

Große zusammenhängende Regenwaldgebiete speichern Niederschläge und Feuchtigkeit wie ein Schwamm – solange sie gesund sind. Die gesamte Regenwaldvegetation und die Urwaldböden saugen die Regentropfen auf und halten sie zurück. Die aufgenommene Feuchtigkeit geben sie dann langsam wieder an die Atmosphäre ab. Die feuchten Luftmassen steigen auf und bilden neue Gewitterwolken. Etwa die Hälfte des Wasser befindet sich in einem Kreislauf über dem Regenwald.
Werden die Regenwälder zerstückelt, gerodet oder abgebrannt, gerät dieser Wasserkreislauf ins Stottern. „Brandrodung, Abholzung und Klimawandel wirken sich zusammen negativ aus und könnten den Wald in eine Savanne verwandeln", so der US-Biologe Tom Lovejoy.
Denn je stärker die Waldflächen zerstückelt sind, desto schlechter können sie dem Klimawandel trotzen. Ist ein Wald geschädigt, funktioniert der Wasserkreislauf nicht mehr, Wind und Sonne können ihn leichter schwächen. Gegenüber Dürren ist er dann weniger widerstandsfähig.

Blick über eine große Palmölplantagen auf Sumatra
Hier stand einmal dichter Regenwald: Palmölplantagen auf Sumatra Bild: Feri Irawan

Auch Anbau und Verarbeitung sind klimaschädlich

Für den Palmölanbau wird zudem viel fossile Energie für Bodenbearbeitung, Düngemittel, Pestizide, Ernte, Transport und Verarbeitung eingesetzt. Aus den Produktionsrückständen wie den Kochabwässern der Ölmühlen entweicht Methan, das ein sehr starkes Treibhausgas ist. Das gilt auch für das Lachgas, das dem chemischen Dünger entweicht. Lachgas ist ein 300 mal stärkeres Klimagas als CO2.

Letzte Aktualisierung: 24. Oktober 2022
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