Fleisch und Soja: Warum Massentierhaltung den Regenwald bedroht
Für die Rinderzucht wird der Amazonas-Regenwald zerstört. Foto: flickr/acmoraes (CC BY 2.0)
Viele Menschen wollen sparen und kaufen Fleisch möglichst billig im Supermarkt. Doch den Preis dafür zahlen die Tiere und die Natur: Die Produktion von Fleisch ist eine der Hauptursachen für die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika und für den Klimawandel.
Interaktive Grafik: Warum bedrohen
Fleisch und Soja den Regenwald?
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Rinder, Schweine, Hühner und Puten werden in großen Tierfabriken in Rekordzeit gemästet, oft unter grausamen Bedingungen. Im Kraftfutter steckt viel eiweißreiches Soja, das vor allem aus Südamerika importiert wird. Dort breiten sich die Soja-Plantagen und auch die Rinderweiden immer weiter aus – dafür müssen große Flächen Regenwälder und Savannen weichen und auch die Menschen und Tiere, die dort gelebt haben.
Lies hier, warum Regenwald für Fleisch und Futtermittel abgeholzt wird, was das bedeutet und was du tun kannst:
Regenwaldabholzung für Rinderweiden
In Brasilien in Südamerika gibt es unglaublich viele Rinderfarmen, weil es dort einfach und billig ist, an Land zu kommen. Daher ist Brasilien schon seit 2005 der größte Exporteur von Rindfleisch weltweit. Doch um Platz für das Weideland zu schaffen, werden die Regenwälder gerodet. Mindestens 65 Prozent der neu gerodeten Flächen werden für Tierweiden abgeholzt. Eine Studie (FAO: Der lange Schatten der Viehwirtschaft) belegt, dass die Rinderzucht dort einen großen Teil (18 %) zum weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen und somit zur Klimaveränderung beitragen.
Warum wird für das Futter von bei uns gezüchteten Tieren der Regenwald abgeholzt?
Das Futtermittel, um das es geht, ist Soja. Da weltweit immer mehr Fleisch gegessen wird, müssen immer mehr Tiere gefüttert werden. Soja eignet sich gut als Futtermittel, weil es sehr viel Eiweiß und Energie enthält. Um für die riesigen Soja-Felder Platz zu schaffen, wird die Artenvielfalt des Amazonasgebiets zerstört. In Brasilien baut man schon lange Soja an, aber inzwischen breiten sich die Flächen sich immer weiter aus. So wuchs dort im Jahr 2009 Soja auf einer Fläche so groß wie Großbritannien (fast 22 Millionen Hektar).
In Deutschland werden für unseren Fleischbedarf so viele Kühe, Schweine, Hühner und Puten gehalten, dass wir hier gar nicht genug Ackerland haben, um das benötigte Futter anzubauen. So kommt es, dass Millionen Tonnen Soja am Amazonas wachsen – als Kraftfutter für unsere Massentierhaltung. Mehr als 80 % des nach Deutschland importierten Soja stammen aus Südamerika. Nur ein ganz kleiner Teil (ca. 2 Prozent) des Soja wird für Sojamilch, Tofu und ähnliche Produkte genutzt – und der wächst meistens auf europäischen Äckern.
Der Anbau von Soja hat leider sehr viele negative Folgen. So verschwinden nicht nur die Wälder und mit ihnen die „grüne Lunge“ der Erde. Auch die Menschen, der Boden und die Gewässer rund um die Soja-Plantagen sind betroffen. Weil auf den Feldern Schädlingsbekämpfungsmittel versprüht werden. Diese Chemikalien vergiften Flüsse und Fische, und viele Menschen in der Umgebung werden krank.
Auf einen Blick: Das Problem
- Massentierhaltung in Deutschland: Billiges Fleisch, Milch und Butter sind nur in Großbetrieben herzustellen. Das Futter dafür kommt aus Südamerika. Es wird viel Chemie eingesetzt und Wasser verbraucht und die Tiere leiden.
- Naturzerstörung: 70 Prozent der weltweiten Äcker und Weiden werden nur für Tierfutter genutzt. Sie verdrängen Regenwälder und andere artenreiche Lebensräume für immer.
- Soja-Anbau: Hauptsächlich in Brasilien, Argentinien und Paraguay wächst Soja für Tierfutter, wo früher Regenwald oder Savanne war. Die Fläche, auf der Futter-Soja für die EU wächst, ist so groß wie ein Drittel Deutschlands.
- Rinderweiden: Brasilien züchtet mit 180 Millionen Tieren die weltgrößte Rinderherde. Für die Weiden wird vor allem Amazonas-Regenwald abgeholzt – 100.000 km2 von 1996 bis 2006. Das ist so viel wie alle Waldflächen in Deutschland.
Auf einen Blick: Die Auswirkungen
- Verlust der Artenvielfalt Wird ihr Urwald vernichtet, sterben viele Tierarten aus, zum Beispiel Gürteltiere, Kolibris und Pfeilgiftfrösche. Ebenso verschwinden kostbare Medizin-Pflanzen.
- Klimabelastung Die Fleisch-Produktion erzeugt massenhaft Treibhausgase: CO2 entweicht bei Tropenwald-Rodung, Lachgas durch Dünger, Methan bei der Verdauung in Rindermägen.
- Tierqualen Dicht gedrängt leben die Tiere in den Fabriken, sind verschmutzt und gestresst. Hühnern kürzt man die Schnäbel, Ferkeln die Zähne und Schwänze, damit sie sich nicht gegenseitig verletzen.
- Landraub Für Plantagen werden die Waldbewohner meist brutal von ihrem Land vertrieben. Die Folgen für die Familien: Krankheiten, Armut und Hoffnungslosigkeit.
Materialien
Was kann ich tun?
Wie du jetzt weißt, steckt in fast jedem Stück Fleisch aus dem Supermarkt immer auch ein Stück Regenwald. So kannst du dem Regenwald und dem Klima helfen:
- Kaufe keine Produkte aus Massentierhaltung.
-
Fast jedes Fleisch im Supermarkt kommt aus Massentierhaltung, es sei denn, es ist anders ausgezeichnet, zum Beispiel Biofleisch oder Fleisch mit dem Neuland-Siegel. Denn Ökobauern verfüttern fast nur Tierfutter vom eigenen Feld und aus der Umgebung. Damit schützt du nicht nur den Regenwald, sondern es müssen auch weniger Tiere leiden.
- Iss auf keinen Fall Rindfleisch aus Südamerika.
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Oft steht auf der Verpackung von Fleisch als Herkunftsland Brasilien oder Argentinien. Auch Steakhäuser mit argentinischem Steak solltest du meiden.
- Essen mit gutem Gewissen
-
Überlege, was auch ohne Fleisch gut schmeckt: Nudeln mit Tomatensoße, Pfannkuchen, Spinat-Lasagne, selbst gemachte Pizza …
- Schreib an die Politiker
-
Fordert die Regierung auf, Klein- und Biobauern zu fördern und nicht mehr die Großmastbetriebe.
- Kläre andere auf ...
-
… durch ein Schul-Referat, beim Essen mit Familie und Freunden – damit jeder vom Zusammenhang zwischen Schnitzel und Naturzerstörung erfährt.
Datum: 23.5.2015
Die Erstellung der Materialien wurde gefördert durch:

Eure Kommentare zu diesem Artikel
Therra Boier schrieb am 01.02.19
die Alpro GmbH, die auch Provamel vertreibt, ist mittlerweile Teil des Dean Foods Konzern, der Kuhmilchprodukte verkauft und direkt mit der Massentierhaltung verbunden ist. Zudem sah sich Dean Foods in der Vergangenheit Vorwürfen der exzessiven Misshandlung von Tieren ausgesetzt, die sogar noch über das im Rahmen der Massentierhaltung Erlaubte hinausgingen.
Fazit: man sollte kleinbauern und biobauern unterstützen und nicht riesenkonzerne anstatt fanatisch auf labels zu schauen
starkbier77 schrieb am 23.09.18
Man kann auch anständig erzeugtes, z. B. Demeter Fleisch, essen. Schon Adam und Eva bekamen ihre Speise von Gott vorgeschrieben. Er sagte: Esset morgens Früchte, mittags Brot, abends Milch und Honig und einmal in der Woche gebratenes Fleisch. Wer sich danach hält ist gut beraten!
abu schrieb am 20.11.17
ich finde die seite toll und hilfreich :D
Marie schrieb am 30.05.16
Hallo zusammen!
Diese Seite ist super und ich finde es toll, dass so viele sich dafür interessieren! Ich selber bin Vegetarier und bin froh, dass ich nicht der einzige bin! Wir Industrieländer essen viel zu viel Fleisch und das tut uns überhaupt nicht gut! Es gibt so viele Krankheiten, die durch den Fleischkonsum auftreten können (informiert euch doch mal;)). Außerdem ist es wirklich so, dass ein Vegetarier keine Mängel an Eisen, Vitamin B12 & Co. hat, zumindest nicht mehr als Leute die Fleisch essen. Wir essen ja noch Milchprodukte,... und da ist das alles auch drin (und natürlich auch in pflanzl. Quellen). Aber bitte kauft, wenn es geht, Bio-Milch und Eier aus der Freilandhaltung! Und an alle die glauben, dass vegetarische Ernährung für Kinder schädlich ist: Das stimmt nicht! Man sollte sich so jung nur eher nicht vegan ernähren.
Bitte macht euch ein bisschen Gedanken, wenn wir so weiter machen, bräuchte es 2030 3 Welten, um uns Menschen zu ernähren.
Und vergesst nicht: Wegen zB Leder und Pelz werden auch jedes Jahr Milliarden von Tiere unter grausamen Umständen getötet (auch unsere Hunde und Katzen!!!)!
Übrigens: Ich habe das Buch "111 Gründe Vegetarier zu sein" gelesen, dass ist super! Könnt ja mal reinschauen:)
Eure Marie
Marina King schrieb am 04.05.16
was ist eigentlich mit den Soja Produkten die für uns Menschen hergestellt werden, wo kommen die eigentlich her?
Und als halb Argentinierin, weiß ich das die Kühe bei mein Onkel ein normales leben haben und dafür auch kein Wald vernichtet würde, aber wie das im Norden ist, wo der Urwald anfängt weiß ich nicht wie dort die Lage ist und erst recht nicht beim exportierten Fleisch.
Ramasson schrieb am 21.04.16
Wie viele falsch informierte Leute denken das man ohne Fleisch nicht an genügend Proteine käme...
Wir Menschen essen bei weitem zu viel tierische Proteine, konsumieren aber viel zu wenig Pflanzliche. Die obenstehende Liste ist toll, das sie auch davon abrät zu viel Fleisch zu essen, könnte dies aber noch mehzr hervorheben.
Und als Frage: Was ist mit Milch? Es sind ja nicht 100% der Tiere, die mit Soja gefüttert werden zur Fleischproduktion bestimmt. Milch aus Massentierhaltung existiert ebenfalls und das sollte vielleicht auch erwähnt werden.
Grüße
th5r schrieb am 20.05.15
ihhhh wie kann man nur ohne fleisch auskommen
Animalaux schrieb am 24.03.15
ich finde diese Seite sehr gut !!!!!!:):)
Und ich esse kein Fleisch und auch keine Sojaprodukte
:)
:)
N.E2005 schrieb am 28.02.15
Yes
Peter Göbel schrieb am 23.02.15
Find ich super.
clara schrieb am 14.01.15
Ich finde diese Seite sehr gut und hilfreich.
:-)
Lulu schrieb am 02.01.15
Ich finde diese Seite wirklich gut!!!Das einzige was mich persönlich stört ist das dieser Artikel die Kinder anstrebt sehr wenig oder fast gar kein Fleisch mehr zu essen obwohl Fleisch wichtig ist durch die Eiweiße die es enthält! Ich bin selber sehr für gute Tierhaltung und sie haben hier schon Recht das man möglichst wenig Fleisch essen sollte! Aber ganz auf Fleisch verzichten sollte niemand von uns! Die Tiere die aus der Massentierhaltung stammen tuen mir sehr sehr leid! Und diese Seite insgesamt ist wirklich sehr gut da man hier nicht nur wichtiges lernt sondern auch einem erklärt wird was man für den Regenwald tun kann!!! Sehr gute Seite!!
jonasimo schrieb am 12.12.14
In Brasilien und Südamerika gibt es viele Rinderfarmen, weil es dort einfach und billig ist Rinder zu halten. 65% der gerodeten Fläche sind zu Tierweiden umfunktioniert worden, was zu 18% des weltweiten Ausstosses von Treibhausgasen führte. Das Futtermittel Soja wird im Amazonagebit angebaut, dadurch werden Artenvielfalten zerstört.Das Futter, welches dort nicht gebraucht wird kommt nach Europa. Durch den Anbau von Soja werden Wälder gerodet und der Sauerstoff wird knapp. Die Schädlingsbekämpfungen vergiften Flüsse, Fische und Menschen - ein Zustand, der nicht länger akzeptiert werden darf. Wir müssen alle weniger Fleisch essen, damit der Kreislauf unterbrochen wird. Fleisch aus Brasilien oder Argeninien meiden, billig Fleisch liegenlassen und nur gezielt einkaufen. Einkauf vor Ort beim Biobauern "muss" zur Pflicht werden, damit unsere Welt wieder instandgesetzt werden kann und keine Wälder mehr abgeholzt werden, für eine sinnlose Massentierhaltung.
Krämer Andrea schrieb am 18.10.14
Danke! Es ist wichtig, das die Menschen erfahren von wo das Fleisch kommt, welches sie essen!Was mit den armen Tieren aus der Massentierhaltung geschieht und was sie zu fressen bekommen.
Daniel schrieb am 04.09.14
Ich finde diese seite sehr Informationsreich
layla schrieb am 31.07.14
ich finde diesen Text sehr hilfreich denn ich wusste vorher nicht das mit jedem stück Fleisch ein bisschen Regenwald betroffen ist.Ich bin auch Vegetarierin auch wenn ich vorher gerne Fleisch gegessen habe.
Eva schrieb am 14.07.14
Ich LIEBE diese Seite, weil sie schon bei jungen Leuten ein Bewusstsein dafür schafft, dass der Regenwald unentbehrlich für Mutter Erde und uns Menschen ist.
Gut, dass ihr auch das Thema Lebensmittel ansprecht!
Kauft wirklich nur regionale und saisonale Lebensmittel, bei denen ihr euch überzeugen könnt woher sie kommen und den Bauern und seine Tiere oder Pflanzen besuchen könnt. Importierte Lebensmittel sind außerdem schlecht für das Klima und den Regenwald!
Isabelle schrieb am 20.06.14
Sehr gut! *Daumen hoch*
ich finds echt suuuupaaaa
pamina geiger schrieb am 20.04.14
hallo ich heiße Pamina geiger und ich finde es einfach toll wen menschen sich für sowas einsetzen ich bin auch so ein mensch und spend jedes monat 20 euro für den regenwald
Melina schrieb am 02.04.14
Super Artikel! Ich benutzte diese Seite von der Schule aus und sie hat mir sehr viele Infos eingebracht. Tolle Idee!
Timster schrieb am 19.03.14
Es ist schlimm wie viel Regenwald durch unser Essen zerstört wurde. Hoffentlich werden mehr Leute darauf aufmerksam.
Carina schrieb am 18.03.14
Ich bin selber Vegetarierin, allerdings esse ich manchmal Fisch... Es bringt aber auch nichts, anstatt Fleisch einfach viel Tofu zu essen, denn dafür wurde ja auch Regenwald abgeholzt. Ich finde allerdings, dass noch viel zu wenig Menschen Vegetarier sind, so wenige können doch gar nichts bewirken. Das Blöde ist nur, dass es vielen Leuten einfach egal ist, wenn unser Plant bald ganz grau ist und das Ozonloch immer größer wird und sich dadurch die Erde immer weiter erwärmt. Wir haben doch Verantwortung!!! Klar kann man nicht immer alles richtig machen, aber man kann es doch wenigstens versuchen!
Veggi =) schrieb am 07.03.14
Hoffentlich machen sich bald mehr Menschen über das was sie essen Gedanken!!!Wenn sich darüber auch 11 Jährige gedanken machen können,dann können das auch Erwachsene.
Veggi =)
K =) schrieb am 07.03.14
Ich finde den Artikel richtig Klasse!!!Es wäre schön wenn sich mehr Menschen für das was sie essen interessieren.Ich esse jedenfalls kein Fleisch!!!
Icke schrieb am 09.02.14
Kann man den den restlichen urwald nicht zum Weltkulturerbe machen?!?
Es ist so traurig, was dort geschieht und auch uns betrifft.
Dem muss man doch irgendwie ein Ende setzten können.
Vegan-Runner, schrieb am 09.02.14
GUt geschrieben der Text.
Was mir irgendwie fehlt ist ein wenig die Aufklärung zu Vegeatrisch und Vegan, denn das bringt das meiste um all diesem Teufelskreis ein Ende zu setzten und kein Teil dessen zu sein, der die Welt zerstört, die Regenwälder, eben alles.
Es gibt keine artgerecht Tierhaltung und keine die keinen Schaden schafft. Jedes Stück Fleisch oder jeder Schluck Milch tötet Mensch, Tier und Umwelt.
Jessica schrieb am 07.01.14
Hey, ich bereite gerade ein Kurzreferat vor- Fleisch und Soja. Weil es nur ein Kurzreferat ist, reichen diese Informationen aus, aber um sich wirklich mit dem Thema Fleisch vertraut zu machen, braucht es mehr, schließlich ist Bio nicht gleich Bio- wie "Biobauer" schon geschrieben hat. Natürlich ist mir bewusst, dass das hier auch nur ein leicht zu verstehender Text (für Kinder) ist und eher zur Übersicht/als Grundwissen dient. Wollte es nur mal anmerken :)
Franka schrieb am 12.11.13
Ich bin gerade für Religion einen Artikel über Monokultur und Regenwaldabholzung am Schreiben. Danke für die vielen Informationen. (:
Biobauer schrieb am 23.10.13
und Teil 3 :)
Vorsicht mit Pauschalaussagen! Fleisch von "Ökobauern aus Deutschland" kann auch EU-Bio-Fleisch sein, das Importsoja enthält :) Fleisch von Neuland heißt nicht, dass die Tiere aus Kleinstbetrieben kommen und dem Bauern namentlich bekannt waren... Nur mal so als kleine Anregung zum "drüber-nach-Denken". So einfach wird die Welt nicht gerettet. Und hört mir endlich mit diesem "Massentierhaltung" auf. Grüße
Biobauer schrieb am 23.10.13
Teil 2 weil man nur 1000 Zeichen schreiben darf:
Bio ist außerdem nicht gleich Bio. EU-Bio-Schweine dürfen sehr wohl Import-Soja fressen, lediglich die Menge ist begrenzt. Bioland- oder NaturLand-Schweine dürfen tatsächlich kein importiertes Soja fressen. Auch Bioland-Schweine werden im Stall gehalten (mit Auslauf) und wenn ihr einen solchen Stall mal von innen sehen würdet, würdet ihr genauso entsetzt "Massentierhaltung" schreien.Platzvorgabe Bioland: 1,5m² pro Tier über 110 kg (das ist so gegen Ende der Mast) plus 1,2m² Auslauffläche. Weniger als man denkt oder? Ich kann einen konventionellen Stall mit 800 Schweinen haben, ich kann genausogut einen Bioland-Stall mit 800 Schweinen haben. Ist der konventionelle Stall dann Massentierhaltung und der Bioland-Stall nicht? Sind 800 konventionelle Schweine mehr Masse als 800 Bioland-Schweine? Obergrenze beim Neuland-Siegel: 950 Mastplätze. Ist das Massentierhaltung?
Biobauer schrieb am 23.10.13
Zu eurem zweiten Tip:
Biofleisch kommt auch aus Massentierhaltung. Bzw. das was ihr unter Massentierhaltung versteht. Sonst könntet ihr es nämlich gar nicht im Supermarkt kaufen. Was glaubt ihr wie viele Bio-Tiere es geben muss, damit die Discounter sie überhaupt in ihr Sortiment listen? Ihr denkt Schweine für Biofleisch leben draußen und wühlen in der Erde... Das mag vielleicht für einen Bruchteil der Bio-Tiere zutreffen und die werdet ihr ganz sicher nicht im Supermarkt kaufen können, sondern entweder direkt beim Bauern oder in ganz speziellen Geschäften! Die Erzeugung von solchem Fleisch ist derart teuer und flächenintensiv, dass es sich wirklich nur sehr wenige ab und zu leisten können. Das Biofleisch aus dem Supermarkt steht genauso im Stall wie das konventionelle. Lediglich die Besatzdichten sind geringer und es gibt noch ein paar weitere Auflagen.
roswitha oberlaender schrieb am 13.09.13
Ich finde es gut, dass über "Soja" aufgeklärt wird. Soja als Fleischersatz kommt bei mir nicht mehr an.Ich esse vielleicht zweimal im Monat Fleisch von einem Bauern der
Region, wo ich mir sicher sein kann, dass die Tiere artgerecht behandelt werden und ein schönes Leben hatten und auf schönen saftigen Wiesen grasen durften.