ein großer Orang-Utan sitzt auf dem Ast eines Urwaldbaumes, die roten Haare stehen ihm zu Berge
Der Tapanuli-Orang-Utan hat krauseres Fell als seine Verwandten Bild: Wikimedia/Tim Laman (CC-BY 4.0)

Forscher entdecken neue Orang-Utan-Art

Bisher waren sich die Biologen einig: In Indonesien leben zwei verschiedene Arten von Orang-Utans – eine auf der Insel Borneo, eine auf Sumatra. Jetzt fanden Experten heraus: Es gibt noch eine dritte Art dieser roten Menschenaffen. Und das ist eine echte Sensation.

„Man findet nicht jeden Tag eine neue Art von Menschenaffen“, sagt Michael Krützen von der Universität Zürich. „Diese Entdeckung ist sehr aufregend.“ Krützen ist Biologe und war bei der Entdeckung dabei. Die neue Art heißt Tapanuli-Orang-Utan, so wie die Region, in der sie lebt.

In den dichten Bergwäldern im Norden von Sumatra blieben diese „Waldmenschen“, das bedeutet Orang-Utan, den Forschern lange verborgen. Die Tiere leben in den Kronen der Baumriesen und klettern nur selten herab. Schon in den 1930-er Jahren gab es zwar Berichte von Augenzeugen über diese Tiere, doch niemand hielt sie für eine eigene Art. Auch 60 Jahre später noch nicht, als sich die Forscher näher mit den Tapanuli-Orang-Utans beschäftigten. Sie stellten fest, dass sich die Tiere anders verhielten als die bekannte Art weiter im Süden. Und auch das rostrote Fell war etwas krauser. Auch im Erbgut gab es Unterschiede. Doch ob diese ausreichten, um von einer neuen Art zu sprechen, konnte damals noch keiner sagen.

Erst als sie das Skelett eines getöteten Tapanuli-Orang-Utans fanden und das Erbgut genau untersuchen konnten, waren sie sicher: Sie sind eine eigene Menschenaffenart.

Kaum entdeckt – und schon in großer Gefahr

Die Biologen sind besorgt, dass die neu entdeckten Orang-Utans schon bald aussterben könnten. Denn es leben nur knapp 800 Tiere in den Tapanuli-Wäldern. Gefahr droht von Wilderern und geplanten Staudämmen, die große Teile ihres Lebensraumes zerstören würden. „Wenn nur 8 von 800 Tieren pro Jahr getötet werden, können sie nicht überleben“, so die Forscher.

Deshalb muss der Tapanuli-Wald unbedingt geschützt werden.

 

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