Obst für alle – und Bananen für junge Palmen
Kleine Bäume wachsen in Nestern auf, beim Nachbarn werden Samen erbeutet und ein bunter frecher Vogel stibitzt Pitangas vom Frühstückstisch: Neues aus der Schule der Bäume, unserem Partner-Projekt im Atlantischen Küstenregenwald in Brasilien
- Ein neues Gewächshaus für junges Gemüse
- Samen für neue Bäumchen
- Bananenstaude ernährt Setzlinge
- Ein Vogel klaut Pitangas
Das neue Gewächshaus...
... ist fertig – und auch schon eingeweiht. Dort ziehen Bianca und das Kinder-Team dort Gemüsepflänzchen groß. Mais, Soja, Koriander, Salat, Kohl, Gurken, Kürbis, Karotten und Rucola wachsen fröhlich und gesund nebeneinander. Auch kleine Baumsetzlinge haben noch Platz.
Später zieht das ganze Gemüse in die Freiheit um. Bis es so weit ist, bereiten fleißige Hände am Hang ein großes Beet vor. Dafür sammeln die Kinder und Jugendlichen im Wald erstmal jede Menge Laub. Es wird auf dem Boden verteilt und düngt die Erde auf natürliche Weise. Die Blätterdecke schützt die Erde außerdem vor Sonne und starkem Regen.
Samenjagd im Nachbarwald
Eigentlich sollen die neuen Obstbäume ja vor allem die Tiere des Waldes anlocken: Papageien, Tukane, Affen und viele andere Tiere ernähren sich von den Früchten der Bäume und Palmen. Aber die Kinder lieben das ganze bunte Obst natürlich genauso.
Deshalb greifen sie sofort begeistert nach Eimern und Gefäßen, als Bianca vorschlägt, Samen im Nachbarwald zu sammeln. „In unserem Obstwald ist noch Platz für viele neue Bäumchen“, erzählt Kailane. „Und wenn wir in den Wald gehen und Samen sammeln, pflücken wir uns auch immer reife Früchte direkt vom Baum.“ Sternfrucht und Pitanga mag Kailane besonders gern. Pitanga heißt auf deutsch Surinamkirsche.
Die Samen von zehn verschiedenen Obstsorten haben die Kinder an diesem Nachmittag gesammelt. Sie werden im Obstwald der Fazenda direkt in die Erde gepflanzt.
Das Bananen-Nest
Kleine Baumsetzlinge brauchen Schutz und Nahrung, damit sie wachsen können. Deshalb bauen die Kinder mit Bianca und Hebert jedem von ihnen ein Nest.
Und hier kommt die Banane ins Spiel: „Bananenstauden sind der Wahnsinn“, sagt Bianca. „Wenn man sie mit der Machete fällt, strömt jede Menge Wasser aus dem Stamm. Stellt euch vor: Eine Bananenstaude speichert etwa 100 Liter Wasser im Stamm!
Wir schneiden ihn in der Mitte durch und legen die holzigen Stücke um die jungen Bäumchen. Sie geben über viele Wochen und sogar Monate Wasser an die Setzlinge ab. Zusätzlich bedecken wir die jungen Bäumchen noch mit den Blättern, damit sie genug Nahrung bekommen."
Natürlich werden nicht alle Bananenstauden zerstückelt. Viele bleiben auch stehen und bieten mit ihren großen Blättern viel Schatten für die jungen Baumsetzlinge. Die reifen Bananen holen sich dann die Äffchen.
Der Frühstücksgast aus dem Wald
Tiere sind ja ständig in der Nähe der Blattschneiderameisen-Farm oder kommen direkt vorbei: Tukane, Papageien und viele andere Vögel singen laut und schillernd in den Bäumen. Frösche, Geckos, Käfer und Spinnen sind sowieso alltäglich, Affen auch, lassen sich aber selten sehen.
Und ein etwa amselgroßer Vogel aus der Familie der Tangare kommt gern zum Frühstück. Tangare gehören zu den Sperlingsvögeln und leuchten oft in den schönsten Farben.
„Auf unserem Frühstückstisch steht meistens eine Schale mit Früchten, zum Beispiel mit den roten Pitangas“, erzählt Bianca. „Diese leicht säuerlichen Früchte sind unglaublich beliebt bei Vögeln. Offensichtlich ganz besonders bei den Tangaren, die sich dann gern welche stibitzen. Deshalb pflanzen wir bei uns auch überall Pitangabäumchen an."
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