Neugeborenes Nashorn steht vor der Mutter, von der man nur den Körper und die Hinterbeine sieht Nach der Geburt im Wald wurden Mutter und Kind in einem Pflegegehege untergebracht (Bild: Kementerian Lingkungan Hidup dan Kehutanan (Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft))
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Seltenes Sumatra-Nashorn geboren

Am frühen Morgen des 25. November machten die Ranger im Nationalpark Way Kambas eine überraschende Entdeckung: Die Nashorn-Kuh Delilah hatte mitten im Wald ein Junges bekommen – zehn Tage früher als gedacht. Der Kleine gehört zu einer der seltensten Säugetierarten der Erde. Entsprechend groß ist also die Freude, nicht nur in seiner Heimat Indonesien.

Die kleinste Nashorn-Art der Erde

„Wir sind dankbar für die Geburt dieses Nashorn-Babys“, sagte die indonesische Umwelt- und Fostministerin Siti Nurbaya, als sie die gute Nachricht aus Sumatra verkündete. Sie ging kurz danach um die ganze Welt.

Der Nachwuchs wurde am 25. November gegen 4 Uhr morgens im Way Kambas Nationalpark im Südosten der indonesischen Insel Sumatra geboren. Als die Ranger Mutter und Kind gut vier Stunden später im Wald entdeckten, konnte es schon stehen und und gehen – und Muttermilch trinken. Nur 25 Kilo wog das männliche Kalb bei seiner Geburt – Sumatra-Nashörner sind die kleinsten der fünf Nashorn-Arten, die noch auf der Erde leben. Sie sind behaart und haben zwei Hörner. 
 

Auf dem Waldboden liegt eine Nashorn-Kuh, vor ihr steht ihr neugeborenes Kalb, rechts und links hocken zwei RangerGut vier Stunden nach der Geburt entdeckten Ranger das Neugeborene und seine Mutter im Wald (Bild: Kementerian Lingkungan Hidup dan Kehutanan (Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft))

Die Mutter ist Indonesierin, der Vater US-Amerikaner

Delilah heißt die Mutter des kleinen Nashorn-Jungen, sie kam vor sieben Jahren ebenfalls im Way Kambas Nationalpark zur Welt. Der Vater wurde 2007 im Zoo von Cincinnati in den USA geboren. 2015 wurde er in den Nationalpark gebracht, in die usprüngliche Heimat der Sumatra-Nashörner. Man gab ihm den Namen Harapan, das bedeutet Hoffnung. 

Kleines Nashorn steht in einem Nationalpark-Gebäude, es wird von der Schnauze der Mutter zärtlich berührt(Bild: Kementerian Lingkungan Hidup dan Kehutanan (Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft))

Hoffnung für die letzten ihrer Art

Sumatra-Nashörner sind vom Aussterben bedroht, 80 oder weniger Tiere soll es noch geben. Die größten Gefahren für ihr Überleben sind die Zerstörung ihres Lebensraumes und die Wilderei. 
Um ihre Art zu retten und sie zu vermehren, gibt es im Way Kambas Nationalpark ein Zuchtprogramm. Die Nashörner leben innerhalb des Parks in einem besonderen Schutzgebiet. 
Und so wurden dort in den letzten elf Jahren fünf Sumatra-Nashörner geboren – allein in diesem Jahr waren es zwei.

In dem Zuchtprogramm sollen möglichst noch viele Sumatra-Nashornkälber auf die Welt kommen – so will man das Überleben dieser vom Aussterben bedrohten Art sichern. In Zukunft können die Tiere wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen werden. 

Übrigens: Nashörner können sich mit sehr unterschiedlichen Lauten bestens unterhalten. Sie schnauben, quietschen und keuchen.... Hört mal rein!

Letzte Aktualisierung: 5. März 2024
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