
„Der Wald gibt Leben – uns allen!“
Die indigenen Afsya bewohnen die Regenwälder im Nordwesten von Papua. Als die Zerstörung ihrer Heimat durch Palmölfirmen droht, leisten sie Widerstand – mit Erfolg! Papua liegt auf der Insel Neuguinea und ist die östlichste Provinz von Indonesien.
- Papua ist die östlichste Provinz Indonesiens
- In Papua wächst einer der größten Regenwälder Südostasiens
- Es gibt dort besonders viele Tier- und Pflanzenarten
- Und rund 300 indigene Völker, die vom Wald leben
- Doch immer mehr Wald wird für Plantagen gerodet
Rhythmischer Singsang tönt durch den Wald. Es ist die Stimme von Yulian Kareth, der die Ernte aus dem Stamm der gefällten Sagopalme mit einem Gedicht begleitet. „Diese Tradition nennen wir Menggel“, sagt der Indigenen-Älteste der Afsya aus dem Dorf Bariat. „Es sind Gedichte voller Wissen vom Leben und vom Wald.“
Die Afsya leben von Sago, er bedeutet in ihrer Sprache so viel wie Brot; das weiße Mark der Palme liefert ihnen die Stärke für ihre Nahrung. Sagopalmen wachsen an Sümpfen und Flussläufen am Rande des Regenwaldes.
Der Wald ist Lebensquelle für Menschen, Tiere und Pflanzen
Papuas Wälder gehören zu den letzten großen Regenwäldern Südostasiens. Paradiesvögel leben dort, Baumkängurus, Papageien und der Kasuar, ein großer Laufvogel, der nicht fliegen kann.
Diese Wälder sind auch die Quelle des Lebens der indigenen Bevölkerung; sie sind reich an Tier- und Pflanzenarten, aus denen die Menschen Nahrung und Einkommen gewinnen. Die Afsya sammeln Pflanzen zum Kochen und Heilen und für das traditionelle Flechten von Taschen. In schmalen Ausleger-Einbäumen paddeln sie zum Fischen, legen einfache Seilfallen, um Wildtiere zu fangen.
Der Regenwald wird kahlgeschlagen – ohne Zustimmung der Menschen
Doch dieses Leben mit dem Wald ist in Gefahr. „Die Regierung vergibt großzügig Genehmigungen für Plantagen – vor allem für riesige Monokulturen aus Ölpalmen. Und das alles ohne unsere Zustimmung“, sagt der Afsya-Älteste Yulian Kareth. „Aber wir können nicht von unserem Land getrennt werden. Wir Papuas haben kein Geld, aber wir haben Wald und Land.“
Allein die Heimat seines Volkes im Nordwesten von Papua hat in den letzten 20 Jahren 30.000 Hektar Wald verloren. Genehmigungen für weitere 1,3 Millionen Hektar Kahlschlag für den Anbau von Ölpalmen gibt es schon.
Die Afsya retten 40.000 Hektar Regenwald
Dagegen haben sich die Afsya in den letzten Jahren mit aller Kraft gewehrt. Sie organisierten Versammlungen, Demonstrationen, reichten Klagen ein und reisten sogar in die Tausende Kilometer entfernte indonesische Hauptstadt Jakarta – mit Erfolg: Im Juni 2024 überreichte ein Behördenvertreter in einer Feier insgesamt sieben Afsya-Gemeinden eine offizielle Urkunde als „Gemeinschaften indigenen Rechts“. Das bedeutet: Die Indigenen können über ihre Waldrechte verfügen und ihr Gebiet kann nicht mehr an Firmen vergeben werden. „40.000 Hektar Regenwald haben wir damit vor der Abholzung gerettet“, sagt Yulian Kareth. „Diese Urkunde gibt uns die Macht, unser Land und unsere Wälder zu nutzen und zu schützen. Denn der Wald gibt Leben – uns allen!“


Der Regenwald von Papua
ist der letzte wirklich große intakte Wald zwischen Asien und Australien, reich an Tieren und Pflanzen, die nur hier vorkommen. Doch der Wald von Papua ist aktuell extrem bedroht, denn die indonesische Regierung verpachtet ihn an Konzerne, für Palmöl, Papier und Bergbau. Das meiste davon ist noch intakter Regenwald. Den gilt es zu retten!




Papua und seine Menschen
Papua gehört seit 1969 zu Indonesien und nimmt die westliche Hälfte der Insel Neuguinea ein. Der Osten wurde 1975 zum unabhängigen Staat Papua-Neuguinea. Neuguinea ist die zweitgrößte Insel der Erde (nach Grönland); sie liegt nördlich von Australien nahe am Äquator.
Gut 300 Papua-Völker leben im indonesischen Teil, zu ihnen gehören auch die Afsya, ihre Heimat liegt ganz im Nordwesten des Landes. Im sumpfigen Tiefland sind sie vor allem Sammler und Jäger; die Hochlandbewohner im Landesinneren ernähren sich von Feldbau und Tierzucht.


Kein Kahlschlag für Palmöl und andere Rohstoffe!
Die indonesische Regierung hat es auf die letzten großen Regenwälder ihres riesigen Inselreiches abgesehen und lässt Papua für Rohstoffe massiv ausbeuten. Tausende Quadratkilometer Regenwald wurden in den letzten zwanzig Jahren gerodet – für Palmöl, Gold und Kupfer, Tropenholz und Papier, Mega-Plantagen aus Reis und Zuckerrohr. Die indigenen Papua kämpfen entschlossen für die Bewahrung ihrer Natur, ihrer Nahrungsquelle und ihrer Kultur. Auch mit Erfolg!

Quelle: Rettet den Regenwald e.V.
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