Paragominas Mine in Brasilien
Für die Herstellung von Aluminium wird in Brasilien Regenwald abgeholzt Hier stand mal Regenwald: Für die Herstellung von Aluminium wird in Brasilien Regenwald abgeholzt (Bild: Roberto Ribeiro/Hydro/Flickr CC BY-NC SA 2.0)
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Aluminium – allgegenwärtig, dreckig und energieintensiv

Ob Getränkedosen, Joghurt-Deckel oder sogar im Deo – Aluminium spielt in unserem Alltag eine große Rolle. Auch denken wir selten daran, woher der Rohstoff dafür kommt: fast alle natürlichen Ressourcen für die Aluminium-Gewinnung finden sich in den Böden in und um die Tropen. Um an das begehrte Metall zu kommen, wird der Regenwald zerstört.

Wichtigste Fakten
  • Warum bedroht Aluminium den Regenwald?
  • Wozu braucht man Aluminium?
  • Wie kann ich Aluminium im Alltag vermeiden?

Warum wird für Aluminium Regenwald gerodet?

Für die Herstellung von Aluminium braucht man als Rohstoff das Erz Bauxit. 90 Prozent des weltweit vorkommenden Bauxits lagern im Tropengürtel um den Äquator. Weil Bauxit nur in einer recht dünnen Schicht im Boden lagert, erfordert der Abbau große Landflächen, und so werden für die Gewinnung des Bauxits tiefe Wunden in den Regenwald geschlagen. Besonders im brasilianischen Regenwald werden riesige Flächen für den Bauxitabbau abgeholzt.

Wofür wird Aluminium gebraucht?

Aluminium steckt in tausenden Verpackungen im Supermarkt – zum Beispiel in Kaugummi- oder Schokoriegelverpackungen oder Senftuben. Außerdem sind Verpackungen wie Getränkedosen, Konservendosen und natürlich Alufolie aus Aluminium. Auch im Deo kommt es vor: Das Aluminium im Deo bewirkt, dass sich die Hautporen zusammenziehen und so das Schwitzen verhindern. Aluminium im Deo steht aber im Verdacht, Brustkrebs und Alzheimer auszulösen.
Wegen seines geringen Gewichts ist Aluminium auch für den Bau von Autos oder Flugzeugen sehr beliebt.
In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Aluminium bei 31,6 kg pro Jahr. Damit sind wir leider weltweiter Spitzenreiter – und der Bedarf wird in den nächsten Jahren weiter steigen.

Aluminium: Kaffeekapsel, Alufolie, Cola-Dose und Aluminium-KonservendoseVon der Kaffeekapsel bis zur Dose: Aluminium spielt in unserem Alltag eine große Rolle (Bild: Marco Verch/flickr (CC BY 2.0))

Die Gewinnung von Aluminium – belastend für die Umwelt und die Menschen

Aluminium ist das am häufigsten vorkommende Metall in der Erdkruste, aber es ist nie in reiner Form zu finden wie z.B. Gold, sondern nur in Verbindungen oder Lösungen. Das wichtigste Ausgangsmaterial für Aluminium ist Bauxit.

Die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit ist jedoch extrem belastend für die Umwelt. Als erstes muss der Regenwald auf dem bauxithaltigen Boden weichen, damit riesige Maschinen an das Gestein herankommen.
Dann muss es in einem aufwändigen Verfahren aus dem Bauxit gewonnen werden, damit es anschließend weiterverarbeitet werden kann. Dabei entsteht als Abfallprodukt sogenannter Rotschlamm, das sind eisenreiche Rückstände, deshalb der Begriff Rotschlamm.

Dieser Schlamm ist sehr giftig: Er enthält unter anderem Quecksilber, Arsen und sogar radioaktives Uran. Diese Schwermetalle sind normalerweise in der Erde gebunden – je nach Boden in unterschiedlicher Menge. Solange sie im Boden bleiben, sind die Metalle ungefährlich. Weil Bauxit für die Produktion von Aluminium aber mit Natronlauge erhitzt wird, lösen sich die Schwermetalle (chemisch sagt man: sie werden flüchtig) und machen dadurch den Rotschlamm hochgiftig.

Da es kaum Möglichkeiten gibt, Rotschlamm weiterzuverarbeiten, wird er in großen Seen gelagert oder einfach in Flüsse geleitet. Dadurch wird das Grundwasser verseucht, Tiere und Pflanzen sterben und die Trinkwasservorräte der dort lebenden Menschen gehen verloren.

Was kann ich tun?

Jetzt, wo du die ganze Problematik von Aluminium kennst, kannst du Folgendes tun:

  • Versuche, deinen Verbrauch von Aluminium so weit es geht einzuschränken. Wenn du auf ein Produkt mit Aluminium nicht verzichten kannst, recycle zumindest die Abfälle. Aluminium ist sehr gut wiederverwertbar.
  • Statt Alu-Folie kannst du z.B. Brotboxen verwenden.
  • Statt Getränkedosen kannst du Mehrwegflaschen kaufen.
  • Noch besser: Nehme deine eigene umweltfreundliche Trinkflasche mit, wenn du unterwegs bist.
  • Ersetze Aluminium beim Kochen durch abbaubares Kochpergament oder gare das Gemüse gleich in einer Keramikform. Das klappt mindestens genau so gut.
  • Kaufe im Supermarkt möglichst Lebensmittel, die nicht in Alufolie verpackt sind, zum Beispiel Joghurt aus dem Glas oder Ketchup aus der Flasche.
  • Wenn ihr in der Familie Kaffee trinkt, benutze eine Kaffeemaschine ohne Kapseln. Diese sind im Vergleich auch viel günstiger.
  • Informiere andere, damit diese auch auf ihren Aluminium-Verbrauch achten.

Quellen: regenwald.org, reduse.org, wikipedia

Letzte Aktualisierung: 17. November 2021
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