Eine Echse klammert sich an einen Baumstamm, Kopf nach unten. Kopf und Brust sind blau-türkis, hinterer Körper und Schwanz sind dunkelgelb Die Blaukopf-Schönechse ist eine Kletterkünstlerin (Bild: Henrik Bringsoe)
22. Mai 2023 - Lesezeit ca. 3 Minuten

380 neue Arten am Mekong entdeckt

Der Mekong, Asiens drittgrößter Fluss, ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Jedes Jahr werden dort neue Arten gefunden, die zuvor noch niemand beschrieben hat. 2021 und 2022 waren es 175 Tier- und 205 Pflanzenarten. Zu den „Neuen“ gehören eine Blaukopf-Schönechse, ein Moosfrosch, zwei fleischfressende Kannenpflanzen und eine Mini-Orchidee. Davon berichtet die Umweltstiftung WWF – genau am 22. Mai, dem Welttag der Artenvielfalt.

Der Mekong – Asiens Wunderwelt der Vielfalt

Der Mekong durchströmt sechs Länder mit so vielfältiger Natur, dass die Fülle der Tier- und Pflanzenarten dort unermesslich ist. Die meisten Arten, die Forscherinnen und Forscher jetzt entdeckt und beschrieben haben, fanden sie in Vietnam und Thailand, gefolgt von Myanmar, Laos und Kambodscha. 

Alles über die Mekong-Region und seine Artenvielfalt findet ihr auch in dem Artikel, den wir im Februar 2022 zu den neuen Arten veröffenticht haben. 

Vier Neulinge stellen wir euch vor:

Moosfrosch
 

Ein moosfarbener, grünbrauner Frosch sitzt auf einem moosbewachsenen Baumstamm und ist kaum zu erkennen, weil er mit dem Stamm verschmilztDer Frosch verschmilzt mit dem Moos, auf dem er hockt. Habt ihr ihn entdeckt? (Bild: Nguyen Thien TAO_Viet Nam)

Vietnam hat mehr Arten von Moosfröschen als jedes andere Land. Und mit der Entdeckung des Khoi-Moosfrosches sind es nun 17 Arten. Er wurde bei Feldarbeiten im Nordosten Vietnams gefunden, in tiefen, engen Tälern in den bewaldeten Kalksteinbergen.
Der Frosch ist etwa 5-6 Zentimeter lang, hat eine moosgrüne Farbe und Warzen auf der Haut. So kann er mit seiner Umgebung verschmelzen.

 

Blaukopf-Schönechse 

 

Eine Echse klammert sich an einen Baumstamm, Kopf nach unten. Kopf und Brust sind blau-türkis, hinterer Körper und Schwanz sind dunkelgelb(Bild: Henrik Bringsoe)

Die schöne Echse lebt in den Tieflandwäldern Kambodschas. Sie kann unglaublich gut klettern und erklimmt Bäume bis zu zehn Meter hoch. Einzigartig bei dieser Echsen-Art:  Ältere Männchen wechseln ihre Farbe zur Verteidigung, vor allem während sie ihre Eier bewachen. 

 

 

Kannenpflanze

 

Rote Kannenblüte hängt an einem Ast, sie ist hellgrün gestreift(Bild: Potjamarm Suraninpong)

Zwei neue Arten von Kannenpflanzen wurden jetzt beschrieben. Sie wachsen in den Hügeln von Südthailand – und gelten schon jetzt als hoch gefährdet.
Beide Arten kommen jeweils nur an einem einzigen Standort vor. Diese Orte sind für Menschen leicht zugänglich. Das bedeutet: Ihre Art könnten aussterben, sollten ihre Lebensäume zerstört werden.

Übrigens: Kannenpflanzen gehören zu den fleischfressenden Pflanzen. Kennt ihr unsere Seite dazu schon? 

 

 

 


 

Leuchtende Mini-Orchidee

 

lilafarbene Orchidee auf schwarzem Grund, in der mittleren Blüte hat sie einen dunklen Kreis(Bild: Keooudone Souvannakhoummane_Viet Nam)

Diese wunderschöne Blume ist eine ungewöhnliche Entdeckung: Sie wurde in einer Gärtnerei in Laos entdeckt, aber Versuche, sie in der Natur zu finden, waren bisher erfolglos.
Der Gärtnereibesitzer hatte die Orchidee von einem lokalen Wildpflanzen-Händler gekauft, der sie in den Kalksteinhügeln des Landes fand. 

Naturzerstörung bedroht die Artenvielfalt

Seit 1997 sind in der Mekong-Region insgesamt 3.389 neue Pflanzen, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere beschrieben worden - so die Umweltorganisation WWF. 
„Dort gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt. Es könnten Tier- und Pflanzenarten für immer ausgelöscht werden, bevor wir überhaupt von ihrer Existenz erfahren“, warnt WWF-Experte Stefan Ziegler. 
Unter anderem seien riesige Wasserkraftwerke und massive Wilderei eine Bedrohung für die Natur und ihre Tier- und Pflanzenarten. Ziel müsse es sein, die biologisch wertvollen Gebiete am Mekong grenzüberschreitend und dauerhaft zu schützen. 

Was Artenvielfalt bedeutet und wie wichtig sie für uns alle ist, erfahrt ihr auf unserer Seite zur Biodiversität.

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