Wichtiger CO2-Speicher: der brasilianische Regenwald. Bild: Fabio Fistarol/Unsplash
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Kann der brasilianische Regenwald aufatmen?

Aus dem brasilianischen Regenwald gibt es gute Nachrichten: Es wurde erstmals seit vier Jahren weniger Fläche abgeholzt. 

Große Flächen gingen die letzten Jahre verloren

Von Januar 2019 bis Dezember 2022 war der rechte Politiker Jair Bolsonaro in Brasilien Präsident. Als er an die Macht kam, nahmen Abholzungen und Brandrodungen stark zu. Bolsonaro sah im Regenwald vor allem ungenutzte wirtschaftliche Flächen und ließ Farmern und Goldschürfern bei der Brandrodung und Nutzung freie Hand. Er kürzte den Kontrollbehörden, die sich um den Schutz des Regenwaldes kümmern, Gelder, und entzog ihnen ihre Macht. In dieser Zeit gingen große Mengen des Regenwaldes verloren.

Good News - Geringere Abholzung

Nun gibt es gute Nachrichten aus dem brasilianischen Regenwald. Das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) hat kürzlich mitgeteilt, dass von August 2022 bis Juli 2023 Wald auf einer Fläche von rund 9.000 Quadratkilometern verloren ging. Das ist seit vier Jahren die geringste Zahl. Dennoch ist der Regenwald und seine Tier-und Pflanzenwelt immer noch stark bedroht. 

Neue Schutzgebiete

Brasiliens aktueller Präsident Luiz Lula da Silva, der seit Anfang 2023 erneut Brasilien reagiert, hat in diesem Zusammenhang einen umfassenden Schutzplan für das Amazonasgebiet vorgestellt. In seinen früheren Amtszeiten galt der Politiker nicht als Umweltschützer schlechthin, hat aber nun angekündigt, den Klima- und Umweltschutz zu forcieren. Lula da Silva entschied, alle illegal genutzten Flächen sofort zu beschlagnahmen. Zudem sollen bis zum Jahr 2027 drei Millionen Hektar als zusätzliches Schutzgebiet ausgewiesen werden. Das ist so viel wie ein Drittel des gesamten deutschen Waldbestandes. Allerdings bei einer Fläche von insgesamt 520 Millionen Hektar Regenwald ein sehr geringer Anteil.

Warum ist der Regenwald so wichtig?

Das Amazonasgebiet ist ein außergewöhnlicher Lebensraum – dort wächst mehr als die Hälfte aller tropischen Regenwälder der Erde. Im Urwaldboden und in der Vegetation (Stämme, Äste, Blätter) werden enorme Mengen Kohlenstoff gespeichert. Und so gilt der Amazonasregenwald als weltweit größter C02-Speicher an Land (bei dem Vorgang wird das Kohlendioxid, CO2, aus der Luft aufgenommen und als Kohlenstoff gespeichert).
Und mit seiner Fülle an Tier- und Pflanzenarten ist er einmalig auf unserem Planeten. Das gesamte Amazonasgebiet erstreckt sich über neun lateinamerikanische Staaten – Brasilien hat mit 60 Prozent den weitaus größten Anteil daran – er ist so groß wie Westeuropa

Wir hoffen auf weitere gute Nachrichten aus dem Regenwald!

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