Brot mit Schokocreme Palmöl, zum Beispiel in Schokocreme, kann krebserregend sein. (Bild: istock/filipfoto // Montage: Abenteuer Regenwald)
1. Juni 2017 - Lesezeit ca. 3 Minuten

Schokocreme kann krank machen

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Palmöl der Gesundheit schaden und sogar Krebs auslösen kann. Schuld sind Giftstoffe, die bei der industriellen Verarbeitung des Öls entstehen. Jetzt haben Experten erneut 15 Nuss-Nougat-Cremes getestet und fanden in vielen Produkten hohe Schadstoffwerte. Aber es gibt eine Lösung: Palmölfreie Schokocreme. Seht hier unseren Schokocreme-Geschmackstest mit Rezept im Video!

2016 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Studie über die gesundheitsschädlichen Stoffe im Palmöl veröffentlicht. Die Experten betonten, dass vor allem Säuglinge gefährdet sind, denn selbst Baby-Nahrung enthält die giftigen Stoffe.

Eigentlich sind aber alle Menschen gefährdet, die viele palmölhaltige Produkte essen. Denn das billige Öl steckt in jedem zweiten Supermarktprodukt. Wir verzehren es vom Frühstück bis zum Abendessen, oft ohne es zu wissen: Nuss-Nougat-Creme, Crunchmüsli, Margarine, Fertiggerichte, Wurstwaren, Gebäck, Speiseeis, Süßigkeiten und vieles mehr enthalten sehr häufig Palmöl.

Verbraucherschützer in Österreich wollten es genau wissen: Sind Schokocremes immer noch so hoch belastet wie im letzten Jahr? Oder haben die Hersteller auf die Warnungen der Experten gehört und reagiert? Die Antwort: Leider nein!

Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) hat nun also 15 Nuss-Nougat-Cremes auf gesundheitlich bedenkliche Stoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis: In allen 15 Brotaufstrichen wurden krebserregende Fettschadstoffe gefunden, wenn auch in sehr unterschiedlichen Mengen. Testsieger war das einzige Produkt ohne Palmöl. Einige Cremes enthielten eine Mischung aus Palmöl und anderen Ölen. Nutella wird ausschließlich mit Palmöl hergestellt, war aber nicht das Schlusslicht in der Liste.

Zu den Schadstoffen gehören zum Beispiel sogenannte Glycidyl-Fettsäureester und Glycidol, die laut EFSA wahrscheinlich Krebs verursachen und das Erbgut schädigen.

Die Gifte entstehen, wenn ein Pflanzenöl bei der Verarbeitung exrem erhitzt wird, über 200 Grad. Man spricht dann von raffiniertem Pflanzenöl. Die Schadstoffe findet man also in allen erhitzten Speiseölen, nicht nur im Palmöl, sondern auch im Sonnenblumenöl, Rapsöl und Olivenöl. Allerdings ist bei keinem Pflanzenöl die Menge der einzelnen Schadstoffe so hoch wie bei Palmöl. Den weitaus geringsten Wert findet man im Olivenöl, aber auch Raps- und Sonnenblumenöl sind noch unbedenklich.

Wird ein Pflanzenöl kalt gepresst, entstehen gar keine Schadstoffe. Den Begriff „kalt gepresst“ findet man auf dem Etikett.

Bis heute gibt es für die Schadstoffe keine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte in Lebensmitteln. Das fordern Verbraucherschützer seit langem.

Unser Tipp: Nuss-Nougat-Creme ohne Palmöl kaufen – welche am besten schmeckt, erfahrt ihr in unserem Schokocreme-Test. Noch besser: selbst machen – wir zeigen euch im Video, wie!.

Quellen:
Nuss-Nougat-Cremes im Test: Alle Proben mit gesundheitlich bedenklichen Stoffen: https://ooe.arbeiterkammer.at/service/testsundpreisvergleiche/tests/Nuss-Nougat-Cremes_auf_dem_Pruefstand.html

- Nuss-Nougat-Cremes - Reihenfolge nach Mengen der gesundheitlich bedenklichen Substanzen
https://media.arbeiterkammer.at/ooe/KI_2017_T_Nuss-Nougat-Cremes.pdf

- EU besorgt über krebserregende Babynahrung
http://www1.wdr.de/wissen/mensch/palmoel-krebs-babynahrung-100.html

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