der kleine Vogel sitzt auf einer hand, er hat olivfarbenes Rückengefieder, eine blau-metallisch glänzende Brust und einen gelben Bauch Als neue Art entdeckt: Der männliche Wakatobi-Nektarvogel schillert blau-gelb. Das Weibchen hat nur gelbes Brustgefieder (Bild: Prof. Nicola Marples, Dr. David Kelly/Trinity College Dublin) der kleiner Vogel sitzt auf einer Hand, seine Brust ist leuchtend gelbt, das Rückengefieder olivgrün Als neue Art entdeckt: Der männliche Wakatobi-Nektarvogel schillert blau-gelb. Das Weibchen hat nur gelbes Brustgefieder (Bild: Prof. Nicola Marples, Dr. David Kelly/Trinity College Dublin)
18. November 2022 - Lesezeit ca. 4 Minuten

Leuchtender Tropenvogel entdeckt

In einem abgelegenen Inselreich in Indonesien sorgte ein kleiner bunt schillernder Vogel für große Aufregung: Ein Forscherteam fand heraus, dass er zu einer bisher unbekannten Art gehört. Wakatobi-Nektarvogel tauften sie ihn – so heißt die Inselgruppe, auf der er lebt. 

Wichtigste Fakten
  • Neue Vogelarten werden nur selten entdeckt
  • Die Wakatobi-Nektarvogel lebt nur in diesem Inselreich
  • Das Forscherteam spricht von aufregenden Erkenntnissen
  • Nektarvögel ähneln den Kolibris

Schatzsuche im Regenwald

Jedes Jahr entdecken Forscherinnen und Forscher neue Tier- und Pflanzenarten – oft in den dichten tropischen Regenwäldern, wo der Artenreichtum ja besonders groß ist. Bei den Tieren sind es meistens Kleinstlebewesen: Insekten, Echsen oder Frösche. Unbekannte Vögel oder sogar ein Säugetier – wie letztes Jahr am Mekong – aufzuspüren, ist etwas ganz Besonderes.

Einen solchen Schatz fand ein Forscher-Team aus Irland und Indonesien kürzlich auf einer abgelegenen Inselgruppe südöstlich von Sulawesi. Ein kleiner, bunt schillernder Nektarvogel, der jetzt einen offiziellen Namen hat: Wakatobi-Nektarvogel. So heißt die Inselgruppe, auf der er lebt – und auch nur dort.
 

der kleine Vogel sitzt zwischen zwei Fingern einer Hand, er hat olivfarbenes Rückengefieder, eine blau-metallisch glänzende Brust und einen gelben BauchDer kleine Wakatobi-Nektarvogel bekam vom Forscherteam einen Ring zur Wiedererkennung (Bild: Prof. Nicola Marples, Dr. David Kelly/Trinity College Dublin)

Der neu entdeckte Wakatobi-Bewohner strahlt in einem blau-gelben Federkleid, das Weibchen trägt dezentes Gelb (im Foto ganz oben). Beide haben olivgrünes Rückengefieder – genau wie die schon bekannten Grünrücken-Nektarvögel, mit denen sie verwandt sind.
Ihre langen Schnäbel sind meistens gebogen, und ihre lange Zunge, mit der sie den Nektar aus den Blüten saugen und Insekten fangen, können sie weit rausstrecken.
 

 

Nektarvögel ähneln den Kolibris
 

Der Vogel hat einen olivfarbenen Rücken, metallsich blaue Brust, gelben Bauch und langen gebogenen Schnabel und sitzt in einer geöffneten BlüteDieser männliche Grünrücken-Nektarvogel lebt auf den Philippinen – die Familienähnlichkeit mit der neu entdeckten Wakatobi-Art ist deutlich zu sehen (Bild: Domzjuniorwildlife/CC BY-SA 4.0) Ein kleiner Vogel hängt an einem tropfenförmigen Nest, seine Unterseite ist leuchtend gelb, Rücken und Kopf olivgrünWeiblicher Grünrücken-Nektarvogel beim Nestbau in Australien (Bild: Jim Bendon/CC BY-SA 2.0)


Nektarvögel leben in den Tropen Afrikas, Südostasiens bis Australien und ähneln den Kolibris, die nur in Amerika zu Hause sind. Und so wie die Kolibris besitzen auch die männlichen Nektarvögel oft metallisch bunt glänzendes Gefieder. Etwa 140 Arten sind der Wissenschaft bekannt.



Wakatobi – eine artenreiche Inselwelt

Dieser Archipel liegt im Südosten der indonesischen Insel Sulawesi. Wakatobi besteht aus gut 140 größeren und kleineren Inseln, von denen nur sieben bewohnt sind.
Bekannt ist die Inselgruppe durch ihren großen Meeresnationalpark mit seinem immensen Reichtum an Fischarten und Riffbewohnern.
Berg- und Tieflandregenwälder und Mangroven sind auch die Heimat von zahlreichen Vogelarten. Die Wakatobi-Inseln seien als wichtiges Vogelgebiet bekannt, heißt es in der neuen Studie. Doch große Aufmerksamkeit hätten sie bei Vogelkundlern bisher nicht bekommen.

Das Leben auf kleinen, abgelegenen Inseln entwickelt sich im Laufe der langen Geschichte ganz eigenständig, so das Forscherteam. Und oft bringen sie einzigartige Arten hervor, die es nur an diesem einen Ort auf der Erde gibt. So wie auch auf den berühmten Galapagos-Inseln, die tausend Kilometer vor Ecuador in Lateinamerika liegen.

Aufregende Erkenntnisse

Das irisch-indonesische Forscherteam untersuchte auf den Wakatobi-Inseln auch noch andere Exemplare aus der Familie der Nektarvögel und stellte fest: Einige von ihnen gehören tatsächlich zu einer bisher unbekannten Art innerhalb der großen Familie. Untersucht wurden zum Beispiel das Erbgut, der Gesang, Größe und Flügellängen.

„Damit ist die Familie der Nektarvögel noch weit vielfältiger als wir annahmen“, erklärt der Hauptautor der Studie Fionn Ó Marcaigh. „Es ist erstaunlich, dass es in dieser Region immer noch Arten gibt, die darauf warten, entdeckt zu werden. Und ich bin begeistert, dass wir die Liste der bekannten Arten aus diesem wunderbaren Teil der Welt erweitert haben.“


 
Kartenausschnitt von Südost-Sulawesi mit der rot markiertem Inselgruppe Wakatobi im Südosten, markiert sind die vier Hauptinseln. Oben rechts ein Kartenausschnitt von ganz IndonesienDie weiße Fläche markiert den Südosten der Insel Sulawesi. Die rot gefäbten Inseln gehören zum Wakatobi-Archipel. Rechts oben der gesamte indonesische Inselstaat. Wakatobi im roten Rechteck (Bild: Ewesewes/CC BY-SA 3.0)

Quellen: 
Die Studie in Englisch 
ARD Tagesschau
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