Vater der indigenen Batak setzt seinem Sohn einen Haarraeif aus Ästen auf. Die Batak auf den Phlippinen geben Kultur, Sprache und Glauben an Naturgeister an ihre Kinder weiter. Dazu gehört auch besonderer Schmuck zu Erntedankfesten (Bild: CALG)
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Tag der Ureinwohner: Die Hüter des Waldes brauchen Schutz

Den 9. August haben die Vereinten Nationen zum Welttag der Indigenen erklärt. Denn sie sind es, die mit ihrer klugen Lebensweise die Wälder der Erde bewahren – für uns alle. Dennoch werden sie bedroht, vertrieben und getötet, weil sie sich gegen die Ausbeutung ihrer Natur wehren. Sie brauchen unsere Hilfe.

Wichtigste Fakten
  • Was ist der Tag der Indigenen?
  • Wie viele Menschen sind Indigene?
  • Warum sind Ureinwohner besonders bedroht?

Tief im Bergwald von Palawan leben die Familien der Batak von den Früchten des Waldes – seit Menschengedenken. Frühmorgens brechen die Frauen auf, um Blätter, Knollen, Früchte und Heilkräuter zu sammeln. Für die Jagd und das Fischen sind die Männer zuständig. Und auch fürs Honigsammeln. Ihre Stelzenhäuser bauen die Batak aus Bambus, aus dem Schilf am Fluss flechten Frauen und Mädchen Matten, Körbe und Taschen.
Palawan ist eine Insel der Philippinen, die besonders reich an Tier- und Pflanzenarten ist.
„Unsere Vorfahren sollen vor 50.000 Jahren diese Wälder im Herzen von Palawan besiedelt haben“, sagt Rustico, einer der Dorfchefs. „Heute gehören gerade noch 300 Menschen zur Batak-Gemeinde. Aber das Wissen um die Natur und wie wir sie nutzen, haben wir uns bewahrt. Und so ist es uns gelungen, einen der kostbarsten Wälder der Philippinen zu bewahren.“

Vertrieben, bedroht, ermordet

Indigene sind Ureinwohner, die von und mit der Natur leben. Man schätzt, dass es weltweit etwa 300 Millionen Angehörige von 5.000 verschiedenen indigenen Völkern gibt.
Doch im Laufe von Jahrhunderten mussten sie erfahren, dass ihre Lebensgrundlage immer mehr zerstört wurde – und wird. Für die Ausbeutung der Bodenschätze wie Gold oder Kupfer, für Plantagen aus Zuckerrohr, Soja und Palmöl, für Rinderweiden und Staudämme.
Dafür werden sie von ihrem Land vertrieben. Und wenn sie sich wehren, werden sie bedroht, eingesperrt und sogar ermordet.
Die britische Organisation Global Witness hat nun zum Tag der Indigenen die Welt mit einer erschütternden Studie aufgerüttelt: 2019 wurden 212 Umweltschützer umgebracht – so viele wie niemals zuvor. 85 von ihnen waren Indigene.
Die Philippinen gehören zu den gefährlichsten Regionen für Menschen, die um die Bewahrung ihrer Natur und Lebensquelle kämpfen. Sie stehen auf dem zweiten Platz dieser bestürzenden Liste – nach Kolumbien und vor Brasilien. Allein im Amazonas-Regenwald wurden 33 Naturschützer umgebracht, fast alle in Brasilien.

 

Sie sind die Hüter der Erde

Die letzten großen Regenwaldgebiete der Erde (Amazonien, Kongobecken, Südostasien) sind Heimat von indigenen Gemeinschaften. Sie sind es, die dafür sorgen, dass der Reichtum an Tier- und Pflanzenarten bewahrt wird. Und auch die grüne Lunge der Erde – für uns alle.

Wir alle können etwas tun

Die Indigenen und ihre Natur brauchen unsere Hilfe und unseren Schutz. Auch ihr könnt etwas dazu beitragen: Verzichtet auf Produkte aus den Regenwäldern. Beispiele findet ihr hier. Und Alltagstipps hier.

 

Letzte Aktualisierung: 28. Oktober 2020
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